Petraeus wirbt für gemeinsamen Kraftakt gegen Afghanistan-Taliban
(Keystone-SDA) Kabul – Der neue NATO-Oberkommandierende in Afghanistan, General David Petraeus, hat für den Kampf gegen die Taliban eine gemeinsame Kraftanstrengung gefordert. «Zivilisten und Soldaten, Afghanen und Ausländer – wir gehören zur selben Mannschaft, die ein einziges Ziel hat», sagte Petraeus beim ersten öffentlichen Auftritt in Kabul.
In sein neues Amt soll Petraeus am Sonntag mit einer Zeremonie eingeführt werden. «Es muss uns gelingen, unsere Kräfte zu bündeln und ein gemeinsames Ziel zu erreichen», sagte Petraeus bei einer Feier zum US-Unabhängigkeitstag. Zusammenarbeit sei beim Afghanistan-Einsatz die einzige Wahl.
Zugleich sprach der Vier-Sterne-General vor den rund 1700 Gästen in der US-Botschaft von einer «schwierigen Mission». Die Gefechte würden vermutlich noch gefährlicher werden, bevor sich die Lage am Hindukusch deutlich verbessere.
Petraeus war am Freitagabend (Ortszeit) in der afghanischen Hauptstadt gelandet und dann mit einem Helikopter ins Hauptquartier der NATO-Truppe ISAF geflogen. Offiziell wird er sein neues Amt zwar erst am Sonntag antreten, er leitete laut ISAF aber bereits am Samstag ein Briefing der regionalen Kommandanten. Er habe sehr viele Fragen gestellt und den untergebenen Kommandanten Ratschläge erteilt, sagte ISAF-Sprecher Tadd Sholtis.
Petraeus folgt als NATO-Oberkommandierender in Afghanistan auf seinen Landsmann General Stanley McChrystal, der wegen abfälliger Äusserungen über die US-Regierung entlassen worden war.
Regeln im Umgang mit Medien verschärftInzwischen verschärfte US-Verteidigungsminister Robert Gates die Regeln für Militärs im Umgang mit den Medien. In einem an militärische und zivile Mitarbeiter in Führungsverantwortung adressierten Schreiben wurden diese verpflichtet, Interviews mit dem Pentagon abzusprechen. Gates warnte, dass er die Weitergabe von geheimen Informationen nicht tolerieren werde.
Petraeus war zuletzt Chef des US-Zentralkommandos, dem die Einsätze der Armee im Nahen Osten und in Zentralasien obliegen.