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Pflicht zu Alkoholtests in Frankreich wieder verschoben

(Keystone-SDA) Die umstrittene Pflicht für Autofahrer in Frankreich, einen Alkoholtest im Fahrzeug mitzuführen, wird erneut verschoben. Das kündigte Innenminister Manuel Valls in Paris an, ohne ein neues Datum zu nennen.

Wegen «Lieferschwierigkeiten» war bereits im Oktober der Termin für die Alkoholtest-Pflicht auf den 1. März verschoben worden. Auch Touristen hätten bei Fahrten in Frankreich das Blasgerät dann mit sich führen müssen.

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Ursprünglich sollten Autofahrer, die keines der umstrittenen Blasgeräte mit sich führen, bereits ab dem 1. November mit einem Bussgeld von elf Euro bestraft werden. Valls kündigte nun an, er wolle die Schlussfolgerungen des französischen Rates zur Strassensicherheit (CNRS) abwarten, der eine Arbeitsgruppe zu Alkohol am Steuer ins Leben gerufen hatte.

Die Alkoholtests sind in den vergangenen Monaten zunehmend in die Kritik geraten, unter anderem wegen Fragen zu ihrer Zuverlässigkeit und wegen des Preises.

Autofahrer können zwischen einem einmalig verwendbaren chemischen Test mit einem Preis zwischen ein und drei Euro und einem elektronischen Test wählen, der mehrfach verwendbar, aber mit Preisen ab hundert Euro auch deutlich teurer ist. Angesichts von Engpässen bei der Lieferung der chemischen Tests stieg deren Preis deutlich an.

Der Test war noch unter dem im vergangenen Jahr abgewählten Präsidenten Nicolas Sarkozy eingeführt worden. Sein Besitz ist bereits seit dem 1. Juli für alle Autofahrer grundsätzlich verpflichtend. Er soll dazu ermutigen, den Alkoholpegel im eigenen Blut vor der Fahrt zu testen.

Alkoholkonsum ist in Frankreich für rund ein Drittel der Toten auf den Strassen verantwortlich.

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