Kinderkrippen in der Schweiz verschlingen einen Grossteil des Einkommens von Eltern. Der Bund will nun mithelfen, dass Tagesplätze für Kinder günstiger werden.
Viele Schweizer Mütter bleiben nach der Geburt der Kinder zu Hause, weil die Betreuungskosten in der Schweiz so hoch sind. Die Berufstätigkeit beider Elternteile lohnt sich häufig kaum.
Die grosse Parlamentskammer (Nationalrat) ist nun bereit, die familienexterne Kinderbetreuung mit Geld aus der Bundeskasse zu verbilligen. Wie schon zuvor der Ständerat stellt sie für die neuen Subventionen 96,8 Millionen Franken zur Verfügung.
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Der Bundesrat hatte die neuen Subventionen im Rahmen seiner Fachkräfte-Initiative vorgeschlagen. In den Nachbarländern trügen die Eltern wesentlich tiefere Kosten für die externe Kinderbetreuung, sagte Bundesrat Alain Berset. Ein Grund dafür sei die höhere staatliche Unterstützung.
Entscheid der Kantone
Die von den Räten beschlossene Unterstützung läuft über die Kantone: Jene, die die Subventionen erhöhen, erhalten vom Bund im ersten Jahr 65 Prozent des zusätzlichen Betrags. Im zweiten Jahr sind es noch 35 und im dritten Jahr 10 Prozent. Nach dem Willen der Räte stellt der Bund dafür während fünf Jahren 82,5 Millionen Franken zur Verfügung.
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Mit weiteren 15 Millionen Franken soll das Betreuungsangebot besser auf die Bedürfnisse der Eltern abgestimmt werden. Vom Bund unterstützt werden könnten Angebote über Mittag und während der Ferien oder eine speziell auf Eltern mit unregelmässigen Arbeitszeiten ausgerichtete Betreuung.
Die Vorlage ist damit bereit für die Schlussabstimmung im Parlament. Sie ergänzt das Impulsprogramm des Bundes für die Schaffung neuer Betreuungsplätze für Kinder. Bis heute wurde in diesem Rahmen die Schaffung von über 54’000 Betreuungsplätzen mit gut 350 Millionen Franken unterstützt.
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