In der Schweiz tätige Wissenschaftlerin klagt Trump an
Eine iranische Wissenschaftlerin aus der Schweiz hat US-Präsident Donald Trump und Spitzenleute zweier US-Behörden angeklagt, weil sie und andere an einer Einreise in die USA gehindert werden.
Samira Asgari hat am Donnerstag an einem Gericht im US-Bundesstaat Massachusetts Klage eingereicht. Sie verlangt, dass die Trump-Regierung ihr ermöglicht, den ihr angebotenen Job am Labor der Harvard Medical School in Boston anzutreten.
Asgari lebte bisher in der Schweiz und hat die iranische Staatsbürgerschaft. Als Post-Doktorandin an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) hat sie vom Schweizerischen Nationalfonds ein Stipendium erhalten, um ihre Forschung in Harvard fortzusetzen.
Wegen der Einreisesperre des US-Präsidenten Donald Trump konnte sie den Flug in die USA nicht antreten – trotz gültigem Visum. Nun sitzt sie in Lausanne fest. Zusammen mit ihrem Lebenspartner hatte sie bereits Job und Wohnung gekündigt sowie alle Möbel verkauft.
Faktisches Landeverbot
Asgari war beim Boarding in eine Maschine der Fluggesellschaft Swiss in Richtung Boston wegen ihrer Nationalität von offiziellen US-Beamten am Einsteigen in die Maschine gehindert worden.
Despite the Federal Court restraining order @FlySWISSExterner Link & @lufthansaExterner Link told me Iranians still can't fly to Boston. @ACLU_MassExterner Link is this legal?
— Samira Asgari (@samsam_86) 30. Januar 2017Externer Link
Die Beamten «drohten, sollte sich Swiss nicht an die Anordnung halten, könnte der Flug keine Landeerlaubnis erhalten und die Airline mit bis zu 50’000 US-Dollar gebüsst werden», heisst es in der Anklageschrift. Zuvor hatte sie bereits versucht, über Frankfurt in die USA zu reisen.
Zusätzlich zu Trump klagte Asgari auch den Vorsteher des US-Departements «Homeland Security» und zwei Grenzschutz-Beamte an.
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