Die Schweiz ist für Unternehmen weiterhin steuerlich sehr attraktiv: Fünf Kantone gehören gemäss einer Studie zu den steuergünstigsten Standorten in Europa. Im Mittel besetzen die Schweizer Kantone im europäischen Vergleich den achten Platz.
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swissinfo.ch und Agenturen
Wird der Steuersatz der Stadt Zürich als Basis genommen, figuriert die Schweiz auf dem zwölften Platz und ist damit drei Plätze weiter vorn als im letzten Jahr, teilte das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsinstitut KPMG am Donnerstag mit.
Die beiden Appenzell, Ob- und Nidwalden sowie Schwyz kommen auf die Plätze fünf bis acht in der Rangliste, wobei sich Appenzell Ausserrhoden und Obwalden den fünften Rang teilen. Tiefere Gewinnsteuern zahlen Firmen nur auf den britischen Kanalinseln, der Isle of Man, in Irland, Zypern sowie einigen Ländern Ost- und Südosteuropas, darunter als einzigem EU-Mitglied Bulgarien.
In den europäischen «Top 20» der Standorte mit den tiefsten Unternehmenssteuern sind 14 Kantone vertreten. Genf, das von Unternehmen schweizweit die höchste Gewinnsteuer verlangt, ist dennoch attraktiver als zahlreiche europäische Länder inklusive Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien.
Angesichts der Schuldenkrise in vielen Ländern würden indirekte Steuern zunehmend erhöht, namentlich die Mehrwertsteuer, hiess es in der Studie. Auch diesbezüglich schneide die Schweiz gut ab: Sie zähle in Europa zu den Spitzenreitern hinter den britischen Kanalinseln und Gibraltar.
Auch mit dem im kommenden Jahr auf acht Prozent erhöhten Mehrwertsteuersatz ist der Abstand zu Luxemburg markant, das mit 15 Prozent den nächsthöheren Satz aufweist.
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