Das Ringen darum, welche Schweizer Spitäler Herzen transplantieren dürfen, geht weiter. Die Kantone haben am Freitag einen Entscheid auf 2013 vertagt. Der Knoten könnte dann mit Hilfe der Protonentherapie gelöst werden.
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Die Universitätsspitäler von Zürich, Lausanne und Bern können nach dem Entscheid eines Gremiums der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK) weiter Herztransplantationen durchführen. Allerdings: Spätestens Ende 2013 soll ein Konzentrationsentscheid für höchstens zwei Standorte fallen.
In dem Beschlussgremium für hochspezialisierte Medizin sind neben den Kantonen mit einem Universitätsspital (Basel, Zürich, Waadt, Bern, Genf) fünf weitere Kantone vertreten (Luzern, St. Gallen, Graubünden, Tessin, Aargau).
Der politische Wille, die Zahl von Herztransplantationszentren zu verringern, sei einstimmig geäussert worden, sagte die Präsidentin des Beschlussorgans, die St. Galler Regierungsrätin Heidi Hanselmann, in Altdorf vor den Medien.
Keine Einigkeit gab es aber zu den Standorten. Die Universitätskantone sprachen sich zwar mehrheitlich für einen Standort (Bern) aus, doch fand sich dafür keine Mehrheit bei den Kantonen ohne Universitätsspital, wie GDK-Präsident Pierre-Yves Maillard sagte.
Das Beschlussorgan entschied ferner, dass die gegen Krebs eingesetzte Protonentherapie vorderhand nur vom Paul Scherrer Institut (PSI) in Villigen, Kanton Aargau, angeboten wird. Die dortigen Kapazitäten seien ausreichend, betonte Hanselmann.
2013 wird die GDK entscheiden, ob ein zweites Zentrum für Protonentherapie gebildet werden soll. Diese Ausweitung könnte auch den gordischen Knoten bei den Herztransplantationen lösen, wie Maillard antönte. Im Klartext: Wer die Herztransplantationen verliert, könnte die Protonentherapie erhalten.
swissinfo.ch und Agenturen
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