Libyen-Geisel Göldi erneut vor Gericht erschienen
Nach mehrmaligem Verschieben hat in Tripolis der Prozess gegen Max Göldi wegen illegaler Wirtschaftstätigkeiten stattgefunden. Göldi erschien zur Anhörung und kehrte anschliessend in die Schweizer Botschaft zurück.
Der Prozess war mehrmals verschoben worden, weil der 54-jährige Göldi, der mit Rachid Hamdani seit Juli 2008 in Libyen festgehalten wird, nicht vor dem libyschen Gericht erschienen war.
Die persönliche Anwesenheit war vom Richter aber explizit verlangt worden. Nachdem Göldi glaubhafte Garantien erhalten hatte, wieder in die Botschaft zurückkehren zu können, nahm er nun den Gerichtstermin wahr, wie Daniel Graf, Sprecher von Amnesty sagte.
Zum Inhalt der Anhörung und über den Zeitpunkt der Urteilseröffnung konnten weder das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten noch Amnesty Angaben machen.
Auch Hamdani werden illegale wirtschaftliche Tätigkeiten vorgeworfen. Sein Prozess, der ebenfalls mehrmals verschoben worden war, ist auf Sonntag, den 31. Januar angesetzt.
Diese Woche waren Göldi und Hamdani auch zu ihren Berufungsprozessen erschienen, bei denen es um den Vorwurf der Verletzung von Aufenthaltsbestimmungen und Arbeitsgesetzen geht.
Erstinstanzlich waren die beiden Schweizer Geschäftsleute in diesem Zusammenhang zu je 16 Monaten Gefängnis sowie zu einer Busse von 1’500 Dollar verurteilt worden.
Auch die Berufungsprozesse waren mehrmals verschoben worden, weil Göldi und Hamdani sich geweigert hatten, persönlich vor Gericht zu erscheinen.
Göldi und Hamdani werden seit dem 19. Juli 2008 in Libyen festgehalten. Staatschef Muammar al Gaddafi reagierte damit auf die vorübergehende Verhaftung seines Sohns Hannibal und dessen Frau in einem Genfer Hotel.
swissinfo.ch und Agenturen
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