Libyen: Urteil gegen Göldi vertagt
Das Urteil gegen den in Libyen festgehaltenen Schweizer Max Göldi ist vertagt worden. Das Gericht in Tripolis verschob die Urteilsverkündung im Berufungsprozess wegen angeblich illegalen Aufenthalts aus unbekannten Gründen.
Das Aussenministerium und die Menschenrechts-Organisation Amnesty International (AI) haben bestätigt, dass das Urteil gegen den im Land festgehaltenen Max Göldi um eine Woche verschoben wird.
Am letzten Wochenende hatte das Gericht den anderen festgehaltenen Schweizer, den Geschäftsmann Rachid Hamdani, vom Vorwurf des illegalen Aufenthalts im Land freigesprochen. Beide Männer müssen sich noch in einem zweiten Verfahren verantworten. Dabei werden ihnen unerlaubte wirtschaftliche Tätigkeiten zur Last gelegt.
Die Urteile in diesem Prozess werden laut AI-Sprecher Daniel Graf ebenfalls in Kürze erwartet. Sie seien auf den 6. Februar für Max Göldi und auf den 7. Februar für Rachid Hamdani angesetzt.
Der Hintergrund der Angelegenheit: Die beiden Schweizer waren aus beruflichen Gründen gerade zu der Zeit in Libyen gewesen, als einer der Söhne des libyschen Revolutionsführers Muammar al-Gaddafi in Genf vorübergehend festgenommen worden war.
Hannibal al-Gaddafi und seine Ehefrau sollen Hausangestellte misshandelt haben, was sie bestreiten. Vater Gaddafi hatte auf die Festnahme seines für Eskapaden bekannten Sohnes damals erbost reagiert und bei den Vereinten Nationen sogar einen Antrag auf «Auflösung der Schweiz» gestellt.
swissinfo.ch und Agenturen
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