Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Oberster Polizeidirektor fordert Lies-Verbot

Lies verteilt gratis Korane. Deutschland hat die Vereinigung des Hasspredigers Abu Nagie im November verboten. Sie gefährde die Verfassung. In der Schweiz sind deren Aktivisten weiter unterwegs. Jetzt fordert der Präsident der Polizeidirektoren auch hierzulande ein Lies-Verbot.

Externer Inhalt

Deutschland habe gute Gründe gehabt für das Lies-Verbot, begründet Hans-Jürg Käser in der SRF-Sendung «Rundschau» seine Forderung. Käsers Wort hat Gewicht: Er ist Präsident der Kantonalen Konferenz der Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD).

«Die Bewegung ist sehr gefährlich und unter anderem dafür verantwortlich, dass junge Männer in den Dschihad ziehen», so Käser weiter. Lies rufe ausserdem dazu auf, nicht alle geltenden Gesetze zu befolgen. «Damit wir wirklich eingreifen und auch durchgreifen können, braucht es ein Verbot.»

Die Verbotsforderung ist in der Schweiz umstritten. Bundesanwalt Michael Lauber befürchtet, dass die Aktivisten in den Untergrund abwandern könnten. Und FDP-Ständerat Andrea Caroni sagt in der «Rundschau», die Meinungsfreiheit gehe auch für Lies vor.

Die 2011 unter dem Namen Lies in Deutschland gestartete Koranverteilkampagne hat eine möglichst grosse Verbreitung des Islams zum Ziel. Jedem Haushalt soll kostenfrei ein Exemplar des Korans zur Verfügung gestellt werden.

Meistgelesen
Swiss Abroad

Meistdiskutiert

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft