Die Schweiz ist gut vorbereitet auf die Pläne Grossbritanniens, die Europäische Union (EU) zu verlassen. Das sagt Aussenminister Didier Burkhalter. Es gehe darum, möglichst rasch Rechtssicherheit zu schaffen. Der EU-Austritt Grossbritanniens ist für 2019 geplant.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
2 Minuten
swissinfo.ch/ka
English
en
Switzerland: ‘No alliance with Britain against the EU’
Original
Im Interview mit mehreren Zeitungen sagte Burkhalter, die Regierung habe im vergangenen Juni einen Plan verabschiedet, um die bilateralen Beziehungen mit Grossbritannien nach dem Brexit regeln. Dies müsse schnell geschehen, man wolle kein Loch.
Die Schweiz wolle die Beziehungen mit Grossbritannien in einigen Bereichen verbessern, so Burkhalter gegenüber «Der BundExterner Link» und «Tages AnzeigerExterner Link«. «Dass nicht mehr alles über die EU laufen muss, eröffnet auch Chancen». Ziel sei eine «gute, vielleicht sogar engere Beziehung zu Grossbritannien. Wir machen aber keine Allianz mit den Briten gegen die EU.
Es gebe mehrere unbekannte Faktoren, sagte der Aussenminister. Aber die Schweizer Regierung werde in den nächsten Wochen darüber diskutieren, ob sie nach dem Brexit Verhandlungsmandate lancieren wolle. «Das Ziel ist: So schnell wie möglich Rechtssicherheit schaffen», sagte er der «Neuen Zürcher ZeitungExterner Link«.
Die Aussagen Burkhalters folgen auf die Ankündigung der britischen Premierministerin vom Dienstag. Theresa May sagte, Grossbritannien werde den EU-Binnenmarkt verlassen. Die Briten und Britinnen hatten sich vergangenen Juni für einen Austritt aus der EU entschieden.
«Wenigstens wissen wir nun, was die Regierung Grossbritanniens will», sagte Aussenminister Burkhalter gegenüber dem öffentlichen Fernsehen SRF am Rande des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos. Für die Beziehungen zwischen der Schweiz und Grossbritannien sei das wichtig.
Mehr
Mehr
Spezielles Schweizer EU-Abkommen
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Brexit – Ja oder Nein? Wenn sich Grossbritannien für einen Ausstieg aus der Europäischen Union entscheidet, stellt sich die Frage, ob dann – wie im Fall der Schweiz – bilaterale Abkommen mit der EU ausgearbeitet werden? Manche Briten sind der Ansicht, dass die Schweiz vom bilateralen Weg profitiert. Die Abkommen mit der EU verschaffen der…
Die Schweiz ist nicht Mitglied der EU. Bern und Brüssel verbinden aber mehr als 120 Abkommen. Nachdem die Schweizer Stimmbürger und –bürgerinnen sich 2014 für eine Beschränkung der Zuwanderung ausgesprochen hatten, standen die Beziehungen zu Brüssel vorübergehend auf dem Prüfstand.
Rechte und konservative Politiker ziehen gar eine Kündigung des Personenfreizügigkeitsabkommens – ein Grundpfeiler der bilateralen Abkommen – mit der EU in Betracht.
Meistgelesen Swiss Abroad
Mehr
Schweizer Stimmbevölkerung könnte Autobahnausbau ablehnen
Wie kann die Monopolisierung der KI durch mächtige Länder und Unternehmen verhindert werden?
KI hat das Potenzial, viele Probleme der Welt zu lösen. Aber die reichsten Länder und Technologieunternehmen könnten versuchen, diese Vorteile zu beanspruchen.
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Zuwanderung: unmögliche Umsetzung einer Volksinitiative
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Wie ist es so weit gekommen? Am 9. Februar 2014 sagt das Schweizer Stimmvolk Ja zur «Initiative gegen MasseneinwanderungExterner Link» der Schweizerischen Volkspartei (SVP), die verlangt, dass die Schweiz die Zuwanderung mit jährlichen Kontingenten und Höchstzahlen eigenständig steuert. Dass die Initiative das Personenfreizügigkeits-Abkommen mit der Europäischen Union (EU) verletzt, war seit der Lancierung der Initiative…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Bereits zum zweiten Mal hat sich am Montag die grosse Parlamentskammer über die Umsetzung der Initiative «gegen Masseneinwanderung» (MEI) gebeugt, die in der Schweiz seit dem Ja vom 9. Februar 2014 die politische Agenda dominiert. Während die Initiative eine Zuwanderungsbeschränkung mit Kontingenten und Höchstzahlen verlangt, spricht sich eine Mehrheit der Parlamentarier für eine Umsetzung aus,…
Zuwanderungsbremse: Wie viel Inländervorrang darf es sein?
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
«Die Schweiz steuert die Zuwanderung von Ausländerinnen und Ausländern eigenständig. Die Zahl der Aufenthaltsbewilligungen wird durch Höchstzahlen und Kontingente begrenzt, wobei die gesamtwirtschaftlichen Interessen zu berücksichtigen sind.» Die Umsetzung dieses VolksauftragExterner Links, so klar und simpel dieser auf den ersten Blick erscheinen mag, gleicht der Suche nach dem Ei des Kolumbus. Weshalb? Wenn die Schweiz die…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
swissinfo.ch: Nachdem das Schweizer Stimmvolk am 09. Februar 2014 die ‹Initiative gegen Masseneinwanderung› angenommen hatte, sagten Sie voraus, dass die Schweiz auf einen Vertragsbruch mit der EU zusteuere. Sehen Sie das immer noch so? Christa Tobler: Ja. Die Verfassungsbestimmung lässt sich nicht umsetzen, ohne den Vertrag mit der EU über die Personenfreizügigkeit zu brechen. swissinfo.ch:…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Die Märkte werden nach dem Brexit durchgeschüttelt – die Medien sprechen bereits von einem «schwarzen Freitag». Weil sich Anleger in die Schweizer Währung flüchten, droht der Schweiz ein neuer Frankenschock. Die Schweizerische Nationalbank versucht deshalb, mit Interventionen am Devisenmarkt die Aufwertung des Frankens zu bremsen. Die Schweizer Presse reagiert ungläubig und aufgewühlt auf Brexit: «Noch…
Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch