Max Göldi muss für 4 statt 16 Monate in ein libysches Gefängnis, wie ein Berufungsgericht in Tripolis am Donnerstag entschieden hat. Göldi war zusammen mit Rachid Hamdani im Juli 2008 in Libyen festgenommen worden, als Reaktion auf eine Festnahme von Gaddafis Sohn in Genf.
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In diesem Verfahren ist Göldi die Verletzung von Visa-Bestimmungen vorgeworfen worden. In einem zweiten Verfahren gegen ihn am vergangenen Samstag war er mit umgerechnet rund 800 Franken gebüsst worden. Dabei ging es um den Vorwurf illegaler wirtschaftlicher Aktivitäten.
Göldi könne nun gemäss seinem Anwalt Salah Zahaf in den nächsten drei Tagen einen Rekurs beim Höchsten Gericht einreichen.
Unklar bleibt laut Zahaf, ob Göldi nun in die Schweiz ausreisen kann. Er und Hamdani werden seit über eineinhalb Jahren in Libyen festgehalten.
Hamdani war wegen der gleichen Vorwürfe wie Göldi vor einem libyschen Gericht gestanden. Er wurde jedoch freigesprochen. Im Falle der besagten Visavergehen hatte Hamdani aber erst in zweiter Instanz einen Freispruch erreicht.
Hamdani könnte bald seinen Pass zurück erhalten, um in die Schweiz zurückzukehren.
«Die Anklage war politisch motiviert», sagte Daniel Graf, Sprecher der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI). Graf zeigte sich am Donnerstag «sehr enttäuscht» über das Urteil. AI habe auf einen Freispruch für Göldi gehofft und fordere nun von der libyschen Justiz, das Urteil gegen den Schweizer aufzuheben.
swissinfo.ch und Agenturen
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