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Berner Wahlen: Rotgrün bleibt am Ruder

Die Berner Kantonsregierung bleibt in rot-grüner Hand. Und die Bürgerlich-Demokratische Partei (BDP) verteidigt mit Beatrice Simon nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Schweizerischen Volkspartei (SVP) ihren Sitz in der Regierung.

Dass die sechs bisherigen Regierungsräte ihre Widerwahl schaffen würden, haben Hochrechnungen schon am Nachmittag vorausgesagt. Spannend jedoch war bis zuletzt das Prestigeduell zwischen der SVP und der BDP um den einzigen frei werdenden siebten Sitz in der Berner Regierung, jenen von Finanzdirektor Urs Gasche.

Gasche war seinerzeit noch für die SVP in die Kantonsregierung gewählt worden, trat dann aber als einer der führenden Köpfe 2008 zur neuen BDP über. Mit Gasche ging natürlich auch der Regierungssitz von der SVP zur BDP über.

Nun hat Beatrice Simon ihren SVP-Konkurrenten Albert Rösti klar und deutlich geschlagen.

Erwartungsgemäss wiedergewählt wurden die sechs Bisherigen. Das beste Resultat erreichte der Grüne Bernhard Pulver mit 110’744 Stimmen, vor Barbara Egger (SP) mit 108’780 Stimmen, Andreas Rickenbacher (SP) mit 99’066 Stimmen, Christoph Neuhaus (SVP) mit 93’007, Beatrice Simon (BDP) mit 91’085 Stimmen und Philippe Perrenoud (SP) mit 90’774 Stimmen.

Mit den Wahlen vom Sonntag wurde erstmals in einem grösseren Kanton eine rot-grün dominierte Regierung im Amt bestätigt: Ein Grüner und 3 Sozialdemokraten innerhalb der siebenköpfigen Regierung.

Anders als früher, wo der Kanton Bern in rot-grüne Stadt- und bürgerliche Landregionen zerfiel, konnten Pulver und Egger auch auf dem Land punkten, wie Politologe Werner Seitz ausführte.

Das Wahlresultat zeige auf, dass «es nicht nur unsere Behauptung war, dass die Regierung gut arbeitete, sondern dass auch die Bevölkerung dieser Auffassung war», sagte der Präsident der Grünen, Blaise Kropf.

Nun wirke sich aus, dass die Zusammenarbeit bei den Bürgerlichen nicht so gut gewesen sei wie bei Rot-Grün, kommentierte der Präsident der FDP, Johannes Matyassy, das Resultat.

Auch der Fraktionschef der SVP, Peter Brand, glaubte schon vor den Wahlen nicht ganz an die bürgerliche Rückeroberung der Mehrheit in der Kantonsregierung, wie er sagte.

Er sei aber davon ausgegangen, dass es der SVP für zwei Sitze reiche.

swissinfo.ch und Agenturen

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