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Syrischer Knabe bewegt Schweizer Herzen

Wie den Kindern aus dem syrischen Bürgerkrieg die Hoffnung zurückgeben? Auch der Schweizer Aussenminister Didier Burkhalter ist vom Schicksal des fünfjährigen Knaben aus Aleppo betroffen. Reuters

Ein Bild, das sich in den Herzen und Köpfen der ganzen Welt festsetzt: Ein fünfjähriger Knabe, mit blutigem Gesicht und über und über mit Staub bedeckt, der in der syrischen Stadt Aleppo aus einem eingestürzten Gebäude gerettet werden konnte. Das Bild hat auch in der Schweiz starke Reaktionen ausgelöst, bis in die Regierung.

Ich würde diesen kleinen Jungen gerne an der Hand nehmen und ihm Hoffnung schenken», schreibt der Schweizer Aussenminister Didier Burkhalter am Freitag im «Blick». Die Boulevard-Zeitung hat den Bundesrat und weitere Persönlichkeiten aus Politik und Zivilgesellschaft eingeladen, ihre Gedanken aufzuschreiben, die der Anblick des kleinen Jungen bei ihnen auslöst.

Der Junge, der aus den zerbombten Häuserruinen in Aleppo gerettet wurde. Seine Wunde am Kopf dürfte verheilen. Aber wie steht es mit seinen seelischen Wunden? AFP

Für diesen kleinen Jungen habe sich die Kindheit verflüchtigt. Nicht wegen den natürlichen Flügelschlägen des Lebens, sondern im Staub der Bomben, der alles verdunkle, so Burkhalter weiter. «Wir müssen ihnen sagen, dass eine Welt in Frieden möglich ist. Dass wir uns für eine solche Welt einsetzen. Dass wir sie brauchen, um diese Welt aufzubauen. Und dass auch sie selbst eines Tages Kinder haben werden…»

«Das Bild dieses kleinen Jungen (…) erinnert uns daran, wie stark die Kinder in Aleppo und vielen anderen Landesteilen Syriens leiden. Nicht nur heute, sondern jeden Tag», schreibt Peter Maurer (59), Präsident des Internatio­nalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf. Kein Kind in Aleppo sei sicher. «Und jeden Tag sterben mehr Kinder durch die Gewalt, die keine Grenzen kennt. Die Stadt ist konstant Ziel von Luftangriffen, steht permanent unter Artillerie- und Mörserbeschuss. Das können wir nicht akzeptieren.»

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Die politischen Führer müssten alles unternehmen, um das Töten und die Gewalt zu stoppen. Sie müssten besonders Kinder wie den Jungen verschonen und schützen, fordert Maurer.

«Dieses unglaublich traurige Bild geht mir sehr nahe. Es zeigt einmal mehr die furchtbare Situation in Syrien», so Sibel Arslan, Nationalrätin der Grünen Partei und Mitglied der Aussenpolitischen Kommission. «Für diese Zustände sind wir alle mitverantwortlich, und wenn wir nicht handeln, machen wir uns zu Mittätern.» Die Schweiz müsse sich beim Syrienkonflikt langfristig stärker für den Frieden und kurzfristig für den humanitären Korridor engagieren.

In fünf Jahren Bürgerkrieg sind in Syrien laut Schätzungen der UNO über 250’000 Menschen gestorben, darunter viele Kinder. Die Unicef, die Kinderschutz-Organisation der UNO, geht von 120’000 Kindern aus, die allein in Aleppo von jeglicher humanitärer Hilfe abgeschnitten sind.

Macht die internationale Gemeinschaft genug zum Schutz der Zivilbevölkerung in Syrien. Schreiben Sie hier Ihren Kommentar.

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