Ruag und Verteidigungs-Departement im Visier von Hackern
Hacker haben im vergangenen Januar versucht, den Bundes-Rüstungsbetrieb Ruag und das Verteidigungsdepartement VBS auszuspionieren. Bundesrat Guy Parmelin bestätigte entsprechende Medieninformationen. Unklar ist, welche Schäden die Angreifer anrichteten. Hinter den Angriffen werden russische Akteure vermutet.
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SRF, swissinfo.ch und Agenturen
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«Die Angriffe dienten der Industriespionage», sagte Verteidigungsminister Guy Parmelin in einem Interview mit den Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Der Bund» vom 4. Mai. Er bestätigte damit Recherchen der Zeitungen. Diese berichteten auch, dass Russland hinter den Angriffen vermutet wird.
Der Cyberangriff auf das VBS habe im Januar während des Weltwirtschaftsforums WEF stattgefunden, sagte Parmelin. «Wir konnten dagegen vorgehen und weiterhin funktionieren.» Zum Ausmass des Angriffs auf die Ruag, die im vollständigen Besitz des Bundes ist und enge Bande zur Armee hat, äusserte sich Parmelin nicht.
Der Bundesrat sei informiert worden. «Er hat mehrere Massnahmen vorgeschlagen, die nun realisiert werden.» Dazu gehört eine Task-Force. Bis jetzt seien aufgrund des Verdachtsfalles keine Schäden am Informatiksystem des VBS oder des Bundes festgestellt worden, hiess es in einer Mitteilung. Die Arbeiten der Task-Force würden weiterlaufen. Ausserdem habe die Bundesanwaltschaft ein Verfahren wegen des Angriffs eröffnet.
Die Geschäftsprüfungsdelegation des Parlaments (GPDel) beurteilte den Cyber-Angriff als «gravierend». Das schrieb sie in einer Mitteilung. Die GPDel hatte seit Januar Kenntnis vom Vorfall. Sie hatte sich gegen dessen Geheimhaltung gestellt.
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