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Das Klima schonen? Aber nicht bei uns

Swissinfo Redaktion

Dezember 2018: Die COP24 im polnischen Kattowice geht zu Ende. Sie zeigte einmal mehr, dass der Klimawandel auf dem Vormarsch ist und dass er viel schneller voranschreitet als unsere Bemühungen, ihn einzudämmen.

Dieses Jahr war durch mehrere Hitzerekorde und zahlreiche extreme Klimaereignisse gekennzeichnet. Die Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5°C ist unerlässlich, wenn wir die verheerenden Folgen des Klimawandels in Grenzen halten wollen. Die Bewältigung dieser Krise ist eine globale Herausforderung. 

Deshalb wurden im Pariser Abkommen im Jahr 2015 globale Ziele festgelegt. Wir wissen, was wir wollen, jetzt müssen wir wissen, wie wir dies erreichen wollen. Auf nationaler Ebene muss jedes Land konkrete Massnahmen ergreifen, um dieses gemeinsame Ziel zu erreichen. Bislang haben jedoch nur wenige Länder ehrgeizige Reduktionsziele angekündigt, und die Schweiz ist da keine Ausnahme.

Swiss Youth For ClimateExterner Link ist eine neutrale Nichtregierungs-Organisation. Gegründet wurde sie 2015. Ihr Hauptziel ist es, der Jugend einen Platz in der politischen Debatte zum Klimawandel zu geben.

Als Land mit beträchtlichen Ressourcen könnte sich die Schweiz als Vorreiterin des globalen Wandels positionieren, aber das Parlament scheint anders entscheiden zu wollen.

Während auf internationaler Ebene verhandelt wird, revidiert die Schweiz ihr CO2-Gesetz. Ziel dieses Gesetzes ist es, nationale Ziele zur Reduktion der CO2-Emissionen festzulegen und die Klimapolitik der Schweiz in den kommenden Jahren zu bestimmen. Anstatt einen ehrgeizigen Weg einzuschlagen, der es ermöglicht, mit den internationalen Zielen vereinbar zu sein, bewirken die vom Nationalrat derzeit verabschiedeten Artikel im Gegenteil eine Schwächung dieses Gesetzes. Die Mehrheit unserer Parlamentarierinnen und Parlamentarier stimmte für die Abschaffung des Mindestziels zur Emissionsreduktion auf unserem Territorium, obwohl die Schweiz in diesem Jahr besonders von deren Auswirkungen betroffen war.

Hier bei COP24Externer Link erhält die Öffentlichkeit täglich eine Zeitung mit den wichtigsten Neuigkeiten der internationalen Klimapolitik. Am Donnerstag war ein Artikel der Schweiz und den Zwischenergebnissen der Abstimmungen über das CO2-Gesetz gewidmet.

Während Alain Berset am Montag bei der Eröffnung dieser 24. Internationalen Klimakonferenz ankündigte, dass es für jedes Land wichtig sei, sein Bestes zu tun, um seine Emissionen zu reduzieren, hat das Schweizer Parlament beschlossen, keine internen Reduktionsziele festzulegen. Sie ist der Auffassung, dass sich diese Reduzierungen ausschliesslich ausserhalb des eigenen Landes realisieren liessen – durch den Kauf von Emissions-Reduktionszertifikaten.

Die Schweiz hat wie alle anderen Länder die Pflicht, ihre Verantwortung im Kampf gegen den Klimawandel wahrzunehmen. Von dieser kann sie sich nicht befreien, indem sie ihre Klimaschutzmassnahmen auslagert. Dies könnte sie erst dann machen, wenn sie das Maximum innerhalb der eigenen Grenzen erreicht hätte. Diese Schwächung der Anstrengungen in der Schweiz findet auch auf internationaler Ebene und in den laufenden Verhandlungen in Katowice ihren Niederschlag. Seit mehreren Jahren wird die Schweizer Delegation als Delegation wahrgenommen und respektiert, die sich für mehr Kohärenz, Transparenz und Strenge in den Prozessen einsetzt. Gleichzeitig richten sich die Schweizer Parlamentarier gegen ihr internationales Engagement und untergraben die Glaubwürdigkeit der Delegation vor Ort und die Rede ihres Präsidenten, die dieser vor einigen Tagen hielt.

Die Schweizer Parlamentarier sollten sich darüber im Klaren sein, dass ihre heutigen Entscheidungen Auswirkungen auf die Zukunft aller, insbesondere der jungen Leute, haben werden. Diese Entscheidungen haben aber auch Auswirkungen auf die internationalen Verhandlungen und das Image der Schweiz. Wir, die Jugendlichen der Schweiz, wollen, dass unser Land seinen Verpflichtungen nachkommt und eine ehrgeizige Klimapolitik umsetzt, die wichtige Massnahmen auf ihrem eigenen Territorium und nicht nur im Ausland umfasst. Wir verlassen uns darauf, dass Parlamentarier den Willen und die Interessen der Zivilgesellschaft und der Jugend vertreten. Sie haben immer noch die Möglichkeit, uns eine anständige Zukunft zu ermöglichen.

Parlamentarierinnen und Parlamentarier: Sie müssen wissen, dass wir Sie beobachten und auf Sie zählen!

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Der in diesem Artikel vertretene Standpunkt entspricht nicht unbedingt jenem von swissinfo.ch.

(Übertragung aus dem Französischen: Peter Siegenthaler)

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