Der Wolf in der Schweiz erhitzt die Gemüter. Während Bauern letzte Woche mit dem Entscheid des Bundesrats zum präventiven Abschuss aufatmeten, wird auch Kritik am Beschluss laut. Wir wollen wissen, was Sie dazu denken.
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Ich schreibe über politische Entwicklungen und gesellschaftliche Themen, die die fünfte Schweiz bewegen. Als Mitglied des SRG-Projekts «dialog» liegt mein Fokus zudem auf der Förderung mehrsprachiger Debatten zwischen Schweizer:innen im Ausland und den Menschen in der Schweiz.
Nach Abschluss der Journalistenschule MAZ arbeitete ich als Programmleiterin bei einem lokalen Radiosender in Basel und berichtete über politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche sowie kulturelle Themen. Bei SWI swissinfo.ch seit 2023.
Der Wolf hat sich in den letzten Jahren in der Schweiz stark ausgebreitet. Mit der Folge, dass auch die Zahl der gerissenen Nutztiere gestiegen ist: Waren es im Jahr 2019 noch 446, so betrug die Anzahl toter Tiere im vergangenen Jahr 1480. Nun wird ab dem 1. Dezember der Wolfschutz in der Schweiz gelockert. Gemäss der angepassten Jagdverordnung können Wölfe künftig präventiv geschossen werden, in begründeten Fällen ist der Abschuss ganzer Rudel möglich. Laut dem Bundesrat müssen mindestens zwölf Wolfsrudel in der Schweiz leben, derzeit sind es deren 32.
Bereits reagiert hat zum Beispiel der Kanton Graubünden mit einem Gesuch für eine proaktive Regulation. Konkret will der Bergkanton unter anderem vier der zwölf im Kanton lebenden Rudel komplett abschiessen. Alle vier Rudel hätten nachgewiesen bereits Nutztiere angegriffen.
Während Bauern nach dem Entscheid des Bundesrats aufatmen konnten, üben Umwelt- und Artenschutzorganisationen Kritik und sprechen beim Abschuss von Willkür.
Das Redaktionsteam von «dialog» hat Ihnen eine Auswahl an Artikeln zum Wolf in der Schweiz zusammengestellt, die die unterschiedlichen Perspektiven zum Thema aus allen Sprachregionen der Schweiz widergeben: Zum Beispiel erzählt Maurizio Minoletti, warum er nach sieben Jahren auf der Alp das Handtuch geworfen hat. Zu zermürbend waren die Verluste durch den Wolf. Andere greifen zur Selbstjustiz und erlegen Wölfe, die ihre Tiere bedrohen, gleich selbst. Auch Herdenschutzhunde werden von Bauern zum Schutz ihrer Tiere eingesetzt – was im Tal auf unerwarteten Widerstand gestossen ist. Und Forscher:innen testen derzeit ein Halsband, dass Wölfe von den Nutztieren fernhalten soll.
Was ist Ihre Meinung? Sollen Wölfe präventiv abgeschossen werden, wenn sie für Nutztiere zur Bedrohung werden können? Oder soll das Raubtier besser geschützt und auf andere Massnahmen zum Schutz der Nutztiere zurückgegriffen werden?
Unser Redaktionsteam übernimmt zusammen mit KI die Übersetzungsarbeit sowohl der Artikel aus allen Sprachregionen sowie auch der mehrsprachigen Debatte. Sie können ganz einfach in Ihrer Landessprache oder in Englisch teilnehmen und mit Menschen aus der ganzen Schweiz diskutieren.
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