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Elisabeth Baume-Schneider – Teamplayerin mit Regierungserfahrung

Elisabeth Baume-Schneider
Elisabeth Baume-Schneider zieht für die SP in den Bundesrat ein. ©keystone/peter Schneider

Sie galt zu Beginn noch als Aussenseiterin. Nun tritt Elisabeth Baume-Schneider die Nachfolge von Simonetta Sommaruga an.

Viel wurde diskutiert, ob es im Bundesrat ein viertes Mitglied aus der lateinischen Schweiz verträgt. Elisabeth Baume-Schneider stammt aus dem Jura und damit klar aus der französischsprachigen Schweiz. Als Kind habe sie Mundart gesprochen, sagte sie bei der Bekanntgabe ihrer Kandidatur vor einigen Wochen. Wichtig sei, dass man sich verstehe. Ihre Kandidatur gehe über die Definition Romandie oder Deutschschweiz hinaus.

Tempi passati, denn für Baume-Schneider ist diese Debatte spätestens am Mittwoch zur Makulatur geworden. Was nur wenige für realistisch gehalten haben, ist Tatsache geworden: Die Vereinigte Bundesversammlung hat Baume-Schneider zur Bundesrätin gewählt.

Randregionen im Bundesrat vertreten

Gleichberechtigung, Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben: Diese Themen prägten die Karriere der heute 58-jährigen Jurassierin von Anfang an. Ihr zweites Kind wurde im Jahr 2000 geboren.

Mitten in jenem Jahr, in dem Baume-Schneider Präsidentin des Kantonsparlaments war. Drei Jahre später schaffte sie den Sprung in die Regierung des Kantons Jura. Sie amtete 13 Jahre lang als Erziehungsdirektorin. 

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In ihrer langen Politikkarriere gab sie Interviews oft in Mundart; die Zweisprachigkeit wurde ihr in die Wiege gelegt. «Meine Eltern waren noch Deutschschweizer, sind aber welsch eingeschult worden. Die Grosseltern waren noch richtige Deutschschweizer, und wenn man sagt, richtige, heisst das, sie sind im Berner Jura aufgewachsen.» 

Baume-Schneider hingegen wuchs in den Franches-Montagnes auf, den Freibergen. Und erlebte die Unabhängigkeit des Kantons Jura 1979 als Schulkind. Dass sie deutschsprachiger Herkunft ist, war damals nicht immer einfach für sie. Denn als sich der Jura von Bern löste, wurde Berndeutsch nicht gerne gehört. Als Bundesrätin verpflichtet sie sich dem Übergang – sie wolle bis zum Rentenalter oder höchstens bis 67-jährig im Bundesrat bleiben, sagte sie vor der Wahl.

«Ich stand immer eher links»

Baume-Schneider ist regierungserfahren und vertraut mit der nationalen Politikbühne. Und sie steht eher links im Parteispektrum. In ihrer Jugend war sie sogar in der Revolutionären marxistischen Liga. Daraus macht sie keinen Hehl.

«Ich stand immer eher links. Aber ich habe auch immer als Minorität gearbeitet. Und da musste ich immer mitmachen, mit Leuten, die weniger links waren oder eher rechts oder aus der Mitte. Ich habe viel mit der Mitte gearbeitet, etwa mit Charles Juillard. Ich habe immer gezeigt, dass ich etwas beitragen kann, auch wenn ich sehr links bin.»

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Dass man mit Baume-Schneider zusammenarbeiten kann, bestätigt auch der angesprochene Mitte-Politiker Juillard, heute ihr jurassischer Kollege im Ständerat. Vor der Wahl hatte er Baume-Schneider seine volle Unterstützung zugesichert. Sie sei fähig und ihre Kandidatur auch ein wichtiges Zeichen für den Kanton Jura, so Juillard damals.

In der Westschweiz ist sie schon lange als «animal politique» bekannt. Im Rennen gegen ihre Basler Kontrahentin Eva Herzog galt sie allerdings als Aussenseiterin. Dass die Jurassierin in den vergangenen Wochen gross aufgetrumpft hat, wird nun augenfällig. Und der Jura hat nun eine Bundesrätin.

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