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Pflegeheim hinter Gittern

Un guardia camina por el corredor de una prisión. En el corredor hay una silla de ruedas
Kontrolle der Zellen auf der Abteilung "60plus" im Gefängnis Lenzburg. Pascal Mora/Keystone

Rollstühle, bewegliche Betten, Duschen und Toiletten mit Haltegriffen: Die Infrastruktur der Abteilung "60plus" im Hochsicherheitsgefängnis in Lenzburg (Kanton Aargau) zeigt, dass hier Menschen hinter Gittern alt werden.

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Ein würdiger Tod auch für Verurteilte

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Schweizer Gefängnisse sind nicht für betagte Gefangene eingerichtet. Deren Zahl steigt: 2017 gab es 828 Häftlinge über 50 Jahre.

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«Zu Beginn fragten wir einige ältere Gefangene, ob sie bereit seien, vom ʹnormalen Gefängnisʹ zum ʹSondergefängnisʹ zu wechseln. Einige antworteten, dass sie noch zu jung seien, um in das ʹAltersheimʹ zu ziehen. Andere waren froh, bessere Haftbedingungen für ihr Alter zu haben.»

Marcel Ruf, Gefängnisdirektor in Lenzburg, und Erich Hotz, Verantwortlicher für die Abteilung «60plus», erklären gegenüber swissinfo.ch, wie die erste Spezialabteilung für betagte Gefangene in der Schweiz funktioniert.

Die Abteilung «60plus» mit zwölf Plätzen wurde 2011 eröffnet. Sie war ursprünglich für Personen mit psychischen Problemen konzipiert. Sie sei daher nicht optimal für ältere Häftlinge geeignet, erklären Ruf und Hotz schriftlich.

Ein Mann tritt aus einem Gefängnis
Marcel Ruf, Direktor des Gefängnisses in Lenzburg. Alessandro Della Bella/Keystone

Humane Behandlung im Alter

Auch heute noch gilt die Abteilung «60plus» als eine Art Labor für die zukünftige Entwicklung von Gefängnissen für ältere Häftlinge. «Es ist ein erster Schritt zu einer humanen Behandlung von Alter und Tod älterer Häftlinge», betont Ueli Hostettler, Leiter der Studie «Lebensende im Gefängnis – Rechtlicher Kontext, Institutionen und Akteure».

Auf dieser Abteilung hat die Arbeitspflicht keine Priorität mehr: Halbtagsarbeit für gesunde Gefangene, und wer dazu nicht mehr in der Lage ist, wird ganz befreit. Es bekommt jeder eine «Altersrente».

Um allen Gefangenen eine Tagesstruktur zu geben und Isolationstendenzen entgegenzuwirken, bietet die Abteilung Kurse an, damit sie ihr Wissen auffrischen, neue Kenntnisse erwerben und ihre Kreativität ausleben können.

Aber es gibt immer noch Lücken. Laut Ruf und Hotz fehlt vor allem eine interne Gesundheitseinheit, die sich um Menschen mit gesundheitlichen Problemen kümmern kann. Diese Aufgaben werden derzeit von einer externen Pflegeeinrichtung (Spitex) übernommen, aber das reicht nicht aus.

«Auf beiden Abteilungen sollte es stets freie Plätze haben. Damit ein kranker Häftling auf die Pflegeabteilung verlegt und später in die Seniorenabteilung zurückgebracht werden kann, wenn es ihm besser geht.»

Mehrere Herausforderungen

Eine Herausforderung für die Abteilung «60plus» ist auch die Ausbildung von Fachkräften, die bereit sind, mit Gefangenen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zu arbeiten. «Zum Beispiel müssen wir darüber nachdenken, wie wir eine vernünftige Arbeit für diese Gefangenen organisieren können.»

Unter anderen noch zu berücksichtigenden Aspekten nennen Ruf und Hotz vor allem die Endphase des Lebens mit spezifischen Herausforderungen: Testamente verfassen, Palliativmedizin, Demenz, die Dienste von Exit oder Dignitas. Grundsatzfragen, die in den Gefängnissen der Schweiz noch nicht geregelt sind.

(Übertragung aus dem Italienischen: Sibilla Bondolfi)

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