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70 Franken brachten die grosse Rentenreform zu Fall

Cake-Stücke mit Aufschrift Starke AHV und Sichere Renten
Die grosse Rentenreform schmeckte einer Mehrheit des Schweizer Stimmvolks nicht süss genug. Keystone / Peter Schneider

Ein Zuschlag von 70 Franken monatlich für Neurentner. Diese Massnahme war es, die den meisten Gegnern der grossen Reform der Altersrenten nicht passte. Das Paket wurde am 24. September vom Schweizer Stimmvolk bachab geschickt. Eine Untersuchung der Motive zum Stimmverhalten schlüsselt diese nun genauer auf.

52,7% stimmten am 24. September 2017 gegen eine Reform der grossen Rentenreform, 47,3% dafür. Im Rahmen des ersten SRG SSR Wahlbarometers der Legislaturperiode 2017-2019 befragte das Institut sotomoExterner Link die Teilnehmenden auch zu ihrem Abstimmungsverhalten an jenem Tag.

Gemäss diesen Befragungen zeigte sich, dass der Zuschlag von 70 Franken monatlich auf die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) für Neurentnerinnen und Neurentner «nach dem Giesskannenprinzip» für 39% der Nein-Stimmenden ein zentrales Motiv für ihre Ablehnung war. Laut den Politologen von sotomo dürfte es sich dabei «um einen Schlüsselfaktor für das Scheitern der Reform handeln».

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Ein zweites starkes Motiv: 30% der Gegner der Vorlage sahen darin eine Ausbau- statt eine Sparvorlage. Die Motiv-Analyse zeige auch, dass die Rentenreform in ihrer Ausgestaltung «als unfair und teilweise nicht zielführend wahrgenommen wurde», schreibt sotomo.

So ist das nächstwichtige Motiv für ein Nein, dass die Reform «auf Kosten der Jungen gehe» (28%). Es folgt die Begründung, diese sei «ungerecht gegenüber den aktuellen Rentnern» (23 %). Und für 22% der Nein-Stimmenden war zudem die Erhöhung des Rentenalters für Frauen ein ausschlaggebendes Motiv.

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Die wichtigsten Motive für eine Zustimmung waren für 54% der Ja-Stimmenden die Dringlichkeit einer Reform der Altersvorsorge, 47% betrachteten die Vorlage als «ausgewogenen Kompromiss», und für 43% war die Sicherung der AHV-Finanzierung ein zentrales Motiv.

Frauen und Rentner unzufrieden

Erwartungsgemäss zeigt die Aufschlüsselung nach Geschlechtern, dass bei den Frauen ein wichtiges Motiv für ihr Nein die Erhöhung des Frauen-Rentenalters von 64 auf 65 Jahre war (Frauen: 35%; Männer: 9%).

Im Vergleich der Altersgruppen stellten die Forschenden besonders im Nein-Lager grosse Unterschiede fest. Namentlich Personen, die bereits im Rentenalter seien, hätten sich wegen der 70 Franken für Neurentner an der «Ungerechtigkeit gegenüber den aktuellen Rentnern» gestört. Zudem sei es «wenig überraschend, dass es vor allem die Jüngeren sind, welche die Vorlage als eine Reform zulasten der Jungen wahrgenommen haben», so der Bericht weiter.

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Im Vergleich der Sprachregionen schliesslich stellet die Umfrage fest, dass der Rentenzuschlag von 70 Franken besonders die Nein-Stimmenden in der Deutschschweiz gestört habe, während in der französischsprachigen Romandie das häufigste Motiv für ein Nein zur Reform die Erhöhung des Frauenrentenalters war. So hätten in der Romandie eher soziale Argumente und in der Deutschschweiz finanzpolitische Überlegungen zur Ablehnung des Reformpakets geführt.

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Die Umfrage

Die Vorwahl-Befragung von SRG SSR wurde zwischen dem 28. September und dem 2. Oktober 2017 durchgeführt.

Dabei wurden zwei unterschiedliche Befragungskanäle genutzt: Einerseits wurden Interviewteilnehmer aus dem Befragten-Panel von sotomo rekrutiert. Dieses Panel umfasst rund 35’000 eingeschriebene Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Andererseits wurde die Befragung auf den Internetseiten von SRG SSR breit ausgespielt. Die Teilnehmer rekrutierten sich dabei selbst («opt-in online survey»).

Insgesamt nahmen somit 7058 Personen aus dem sotomo-Pool und 7005 über den «opt-in»-Kanal teil, womit sich die Gesamtzahl aller Umfrageteilnehmer auf 14’063 belief. Der Fehlerbereich beträgt 2,2%.

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