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Die Kraft der Sonne wird viel zu wenig genutzt

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Die Solarenergie macht rund 3% des in der Schweiz verbrauchten Stroms aus. Keystone / Martin Ruetschi

Photovoltaische Energie ist nach der Wasserkraft die wichtigste erneuerbare Energieform in der Schweiz. Doch das Potential der Sonnenenergie wird gemäss Experten nicht ausreichend genutzt.

Im Jahr 1982 war die Schweiz das erste Land Europas, das eine photovoltaische Anlage an das Stromnetz anschloss. 1992 wurde in der Schweiz die für damalige Zeiten grösste Solarkraftanlage des Kontinents eingeweiht. Und 2015 wurde auf der Tissot Arena in Biel das (damals) weltweit grösste stadionintegrierte Solarkraftwerk der Welt in Betrieb genommen.

Die Eidgenossenschaft gehört zu den innovativsten Ländern in Sachen Solarenergie, wie sich an Projekten wie Solar Impulse oder Planetsolar zeigt. Gleichwohl hat diese Energieform Mühe, sich landesweit in grossem Stil zu etablieren.  

In der Schweiz gibt es gemäss dem Branchenverband Swissolar zirka 85’000 photovoltaische Anlagen mit einer Gesamtleistung von 2173 Megawatt (Stand Ende 2018). Die Solarpaneele bilden eine Fläche von 13 Millionen Quadratmetern; dies entspricht ungefähr der Grösse von 2000 Fussballfeldern.

Im Jahr 2018 deckte Solarenergie 3,4% des gesamten Stromverbrauchs in der Schweiz ab. Die Sonnenergie ist damit die wichtigste erneuerbare Energieform nach der Wasserkraft, welche 60% des Bedarfs deckt. Der Anteil von Solarstrom steigt seit dem Jahr 2010 konstant an. 

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Die Produktion von Solarstrom liegt in der Schweiz höher als in einigen mediterranen Ländern wie Spanien oder Portugal. Doch sie liegt unter dem europäischen Durchschnitt.

Interessant: In der Schweiz wird der Grossteil der Photovoltaik-Anlagen auf Gebäuden installiert, während in den Nachbarländern solche Anlagen häufig auf Freiflächen ebenerdig als «Solarparks» anzutreffen sind. Dies hängt mit dem Mangel an entsprechenden Flächen zusammen, den teuren Bewilligungsverfahren sowie den Vorbehalten der Schweizer Bevölkerung.

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Die Schweizer Solarindustrie erwirtschaftet einen Umsatz von rund 865 Millionen Franken pro Jahr:  750 Millionen in der Photovoltaik (Umwandlung von Sonnenergie in elektrische Energie), 115 Millionen in der Solarthermie (Wärmeerzeugung).

Im vergangenen Jahr konnte gemäss Swisssolar ein Zuwachs der Photovoltaik-Anlagen insbesondere bei Mehrfamilienhäusern (+47% gegenüber 2017) und Einfamilienhäusern (+17%) verzeichnet werden.  Diese Entwicklung verdankt sich den sinkenden Kosten der Anlagen sowie integrierten Einbaumöglichkeiten: Die Paneele sind Teile von Dachbedeckungen oder Gebäudefassaden geworden. Das erleichtert ihren Einsatz.

Bei Industrie- oder Handwerksgebäuden stagniert hingegen der Einbau von Solaranlagen. Bei landwirtschaftlichen Gebäuden stellt der Branchenverband sogar einen Rückgang fest. Swissolar ist der Meinung, dass diese Entwicklung die Folge gesunkener Förderbeiträge ist.

In der Schweiz trägt jeder Konsument durch einen Zuschlag auf den Strompreis zur Förderung der Photovoltaik und anderer erneuerbarer Energien bei. Der Aufpreis darf gesetzlich nicht mehr als 2,3 Rappen pro kWh betragen. Der Erlös ermöglicht die Finanzierung von Solaranlagen, wobei die Nachfrage derzeit die verfügbaren Ressourcen übersteigt.

Für all diejenigen, die Photovoltaikmodule installieren wollen, stellt der Bund rund 30% des geschätzten Wertes der Anlage zur Verfügung, wie Mauro Caccivio, Experte für die Qualität von Photovoltaikanlagen an der Fachhochschule der italienischen Schweiz (SUPSI), in einem Interview mit swissinfo.ch erklärt.

Die Produktion von Strom aus Photovoltaik beträgt in der Schweiz 1,9 TWh pro Jahr (Ende 2018). Gemäss dem Bundesamt für Energie könnten in der Schweiz 67 TWh pro Jahr Solarstrom produziert werden, wenn auf allen Dächern und Fassaden geeigneter Gebäude Solarpaneele installiert würden.

Unter Ausnutzung der Dächer von Parkplätzen, Strassenüberdachungen und Anlagen im Alpengebiet (etwa Skistationen) könnten laut Swissolar weitere 15 TWh hinzukommen. Der Branchenverband ist der Ansicht, dass die Entwicklung der Photovoltaik und anderer erneuerbarer Energien der Eidgenossenschaft bis 2050 erlauben würde, den Strombedarf zu 100% aus sauberer Energie zu decken.

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Ein Berg für erneuerbare Energien

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Wer das Solarkraftwerk besucht, kommt auch an den Windkraftanlagen nicht vorbei, die sich in unmittelbarer Nähe befinden. Auf dem Mont-Soleil und dem benachbarten Mont-Crosin steht mit insgesamt 16 Turbinen die grösste Windenergie-Anlage der Schweiz, womit die Region im Bereich der erneuerbaren Energien zum wichtigsten Experimentierfeld wurde. (Alle Bilder: Keystone & BKW)

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(Übertragung aus dem Italienischen: Gerhard Lob)

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