Kann der Wert der Staatsangehörigkeit einer Person unabhängig gemessen werden? Ein neuer Index hat genau das versucht, indem Nationen nach ihrer Wirtschaftsleistung und ihren Entwicklungsdaten bewertet wurden, neben Werten wie der Bewegungsfreiheit und der Möglichkeit, sich in anderen Ländern niederlassen zu dürfen. Die Schweiz kam dabei auf den achten Platz.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
2 Minuten
Der in London geborene Multimedia-Journalist Simon arbeitet seit 2006 für swissinfo.ch. Er spricht Französisch, Deutsch und Spanisch und berichtet über Wissenschaft, Technologie und Innovation.
Für den heute publizierten neuen «Quality of Nationality Index 2015»Externer Link wurden über 160 Länder untersucht. Gemäss dem Bericht führt Deutschland die Liste an, vor Dänemark und Finnland. Interessant ist, dass sich unter den ersten zehn Ländern nur europäische Nationen befinden.
Zahlreiche afrikanische Staaten schnitten schlecht ab, so Sudan (157.), Eritrea (158.), die Zentralafrikanische Republik (159.) und die Demokratische Republik Kongo auf dem letzten 161. Platz.
Der Index behauptet, der erste dieser Art zu sein. Untersucht wurden interne wie externe Faktoren. Zu den internen gehören etwa Frieden und Stabilität, wirtschaftliche Stärke sowie menschliche Entwicklungsmöglichkeiten. Externe Faktoren sind zum Beispiel die «Niederlassungsfreiheit» (wie die Möglichkeit, in einem anderen Land ohne Visum arbeiten zu können) und die «Reisefreiheit» (ohne Visum reisen zu können).
Je öfter Personen durch Landesgrenzen eingeschränkt werden, desto tiefer der Wert, je weniger man von den Grenzen wahrnehmen kann, desto höher. Der Index misst die Möglichkeiten oder Einschränkungen, die Länder ihren Bürgerinnen und Bürgern eröffnen oder auferlegen und beschreiben «das Ausmass, in dem Bürger eines bestimmten Landes wirklich die Vorteile einer globalisierten Welt geniessen können», so die Organisatoren des Berichts von Henley & Partners – Kochenov. Die Firma bietet übrigens gemäss Eigenwerbung «Staatsbürgerschaft durch Investition» («citizenship by investment») an.
Unterliegen Sie in Ihrem Land auch Restriktionen, die Ihre Reisefreiheit behindern? Oder können Sie die Welt nach Lust und Laune bereisen?
Teilen Sie hier ihre Erfahrungen.
Beliebte Artikel
Mehr
Bundespolitik
Vom Burka-Verbot bis zur Rentenerhöhung: 2025 hält viele Änderungen bereit
Sollte die Schweizer Wirtschaft die globalen Grenzen respektieren, wie es die Umweltverantwortungs-Initiative fordert? Oder würde dies dem Wohlstand des Landes schaden?
Am 9. Februar stimmen die Schweizerinnen und Schweizer über die von den Jungen Grünen lancierte Umweltverantwortungs-Initiative ab.
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Wer kann ohne Visum in die Schweiz einreisen?
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Ferien in der Schweiz, ein Kongress- oder Festivalbesuch, Freunde oder Verwandte in der Schweiz besuchen. Das kann je nach Herkunftsland kompliziert, wenn nicht gar unmöglich werden. Wie die meisten Länder legt die Schweiz sehr genau fest, welche Ausländerinnen und Ausländer ins Land einreisen dürfen – und welche nicht. Das Resultat ist eine zweigeteilte Welt: Einerseits…
Warum dieses plötzliche Interesse am Schweizer Pass?
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Festlich gekleidet betreten rund 300 Leute ruhig den historischen Gemeindesaal im Viertel Plainpalais und nehmen ihren Sitz für die bevorstehende Vereidigungszeremonie für neue Genfer und damit Schweizer Bürgerinnen und Bürger ein. Für viele der Anwesenden ist dieser symbolträchtige Moment der Höhepunkt eines langen Prozesses. Während sie geduldig warten, tippen einige auf ihrem Telefon herum, andere…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Noch immer müssen Einbürgerungskandidaten wissen, welchen Käse man fürs Fondue braucht und wann gewisse historische Schlachten stattgefunden haben. In Lyssys Film wird ein Polizist zu den Leuten nach Hause geschickt, um herauszufinden, wie integriert sie sind und ob sie allenfalls für die Ordnung und Sauberkeit des Landes eine Gefahr darstellen. Bis heute besuchen in Genf…
2015 wollten nach Rückgang wieder mehr den Schweizer Pass
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Laut dem Sonntagsblick zeigen aktuelle Zahlen des Bundesamts für Statistik, dass die Einbürgerungen von Ausländern zwischen 2006 und 2014 um 38 Prozent abgenommen haben. Dies betrifft jedoch nur Einbürgerungen über den konventionellen Weg, und nicht die vereinfachte Einbürgerung für Ehepartner von Schweizer Bürgerinnen und Bürgern sowie die Adoption von Kindern. 2015 allerdings fand eine Umkehr…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Pro Jahr werden etwa 8000 Personen, die in der Schweiz leben, aufgrund des erleichterten Verfahrens eingebürgert, das ist etwa ein Viertel aller Einbürgerungen. swissinfo.ch hat mit einigen Antragstellern gesprochen, von denen zwei noch auf ihren Entscheid warten. Obschon nicht repräsentativ, weist diese Stichprobe auf ein System hin, dem es an Fairness und Konsistenz mangelt. Einige…
Sind Schweizer für Expats wirklich so «harte Nüsse»?
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Es ist ein kalter Winterabend im Zentrum der Stadt Genf. Etwa 30 Personen, die meisten in leuchtend bunter Laufkleidung, schwatzen – meist in Englisch – miteinander und halten sich vor ihrem wöchentlichen Lauf warm. Helen Gmür erhebt ihre Stimme und heisst alle willkommen, neue Läuferinnen und Läufer ebenso wie jene, die regelmässig mitmachen. «Nur zur…
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch