Polizei sperrt Bundesplatz wegen Auto- und Lastwagendemo
(Keystone-SDA) Die Berner Kantonspolizei hat am Montagnachmittag eine unbewilligte Auto- und Lastwagenkundgebung massnahmenkritischer Kreise mehrheitlich unterbunden. Sie stoppte mehrere Konvois. Der Bundesplatz war für den Verkehr abgeriegelt worden.
Dort hätten sich die an verschiedenen Orten in der Schweiz gestarteten Konvois treffen wollen. Doch daraus wurde nichts. Die Zufahrten zur Gegend um den Bundesplatz waren allesamt abgeriegelt, die Polizei lenkte den Verkehr um das Stadtzentrum herum.
Bei den Zufahrten zum Bundesplatz hatte die Polizei mehrere Kastenwagen quer gestellt, etwa beim Käfigturm vor dem Bärenplatz und eingangs Schauplatzgasse, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort feststellte. Fussgänger hatten Zugang zum Bundesplatz.
Kundgebung zu Fuss
Manche der Kundgebungsteilnehmenden parkierten nach der Ankunft in Bern ihr Auto und begaben sich zu Fuss auf den Bundesplatz, wo sich kurz nach 16 Uhr ein Häufchen um zwei Schweizerfahnen scharte. Mit der Zeit kamen weitere Sympathisanten dazu. Gegen 17 Uhr waren es nach Angaben des Korrespondenten mehr als hundert.
Wie die Kantonspolizei am Abend mitteilte, kamen die Teilnehmer dieser unbewilligten Kundgebung schliesslich der Aufforderung nach, den Bundesplatz zu verlassen. Sie formierten sich noch kurzfristig zu einem Umzug, bevor die Menge auseinanderging.
Andere Kundgebungsteilnehmende blieben im Auto und fuhren am Rand der Innenstadt hupend auf der Strecke vom Bubenbergplatz via Länggasse und Inselspital wieder zurück zum Bubenbergplatz. Nach 17 Uhr machten sich die ersten wieder auf den Rückweg.
Rund um die Innenstadt kam es zu Verkehrsbehinderungen. Durch gezielte Verkehrslenkung erhielt die Polizei den Verkehrsfluss so gut wie möglich aufrecht. Der öffentliche Verkehr, der nicht motorisierte Individualverkehr sowie der Zubringerdienst in die Innenstadt waren damit weitgehend gewährleistet.
Neun Personen nahmen die Ordnungskräfte auf den Posten mit. Sie müssen mit Anzeigen rechnen. Um 19 Uhr endeten die Verkehrsmassnahmen. Diverse Kontrollen und weitere Abklärungen liefen in den Abendstunden weiter.
«Vorbild» aus Kanada
Der «Freedom Convoy Switzerland», wie sich die Veranstaltung nannte, orientierte sich an ähnlichen Kundgebungen in Kanada. Mit der Aktion wollten die Teilnehmenden auf ihre altbekannten Forderungen wie die sofortige Aufhebung aller Corona-Einschränkungen oder die Abschaffung des Covid-Zertifikat aufmerksam machen.
Die lose organisierten Kundgebungsteilnehmenden trafen sich nach dem Mittag an verschiedenen Besammlungsstellen in der Schweiz und fuhren mit Tempo 80 über die Autobahn nach Bern.
Bereits dort schob die Polizei dem Plan, die Stadt Bern zu blockieren, einen Riegel. Ihren Angaben gemäss stoppte sie auf mehreren Autobahnabschnitten in Richtung Bern Konvois mit über 200 Fahrzeugen. Auch dabei kam es verschiedentlich zu Verkehrsbehinderungen.
Die Interventionen waren von langer Hand geplant. Bei den Autobahnzubringern richtete die Polizei Kontrollstellen ein. Dort hielt sie viele Konvois an, kontrollierte die Insassen und wies sie weg.