Porsche-Chef: VW-Plattformstrategie steht in halbem Jahr
STUTTGART (awp international) – Die neue Plattformstrategie im Volkswagen-Konzern mit Porsche soll in etwa sechs Monaten stehen. Die Entscheidung werde im nächsten halben Jahr fallen, sagte Porsche-Chef Michael Macht am Freitag in Stuttgart. «Wir sind gerade in intensiven Gesprächen wie wir uns künftig aufstellen.» Derzeit würden Synergien gesucht. «Und in diesem Zusammenhang werden wir uns genau zu überlegen haben, wer in Zukunft was im Konzern entwickelt und welche Plattformen wo entstehen.»
Es gebe noch keine Entscheidungen, aber Vorstellungen, dass Porsche seine Erfahrungen mit sportlichen Fahrzeugen einbringen könnte. Porsche soll im nächsten Jahr als zehnte Marke in den VW-Konzern integriert werden.
STANDORTFRAGE WIRD SPÄTER BEANTWORTET
Wo die Fahrzeuge künftig vom Band rollen werden, sei von der Entwicklung und Verantwortung für eine Plattform unabhängig. «Momentan reden wir überhaupt nicht darüber, wo was produziert wird, das wäre auch viel zu früh», sagte Macht. «Jetzt wird erstmal überlegt, was kann man denn sinnvoll auf einer Plattform überhaupt bauen, wie viele braucht man, und wer wird sie entwickeln, wer wird die Verantwortung haben, und wer greift drauf zu.»
Er rechne damit, dass ein Porsche auch künftig aus einem Porsche-Werk kommen werde, sagte der Manager. «Also ich kann mir momentan gar nichts anderes vorstellen.»
KURZARBEIT WIRD NICHT WEITER AUSGEWEITET
Im Porsche-Stammwerk Stuttgart-Zuffenhausen rollen die Modelle 911 und Boxster vom Band. In dem Werk arbeiten derzeit 2300 Beschäftigte, wegen der Absatzkrise waren in den vergangenen Monaten mehrere Tage Kurzarbeit eingelegt worden.
Nach drastischen Einbrüchen der Verkäufe kommt Porsche langsam wieder in Fahrt. «Wir werden die Kurzarbeit jetzt nicht mehr weiter ausweiten. Vielleicht sind noch ein paar einzelne Tage notwendig», sagte Macht. «Wir sehen wieder Licht am Ende des Tunnels. Der März ist supergut gelaufen.»/sba/DP/he