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Potenzielle Waffe gegen Antibiotikaresistenzen hat auch Schwächen

Keystone-SDA

Ein Freiburger Forschungsteam dämpft die Erwartungen zu einem Medikament gegen Antibiotikaresistenzen. Das kürzlich entwickelte Molekül Xeruborbactam könnte bei bestimmten Bakterien gegen Antibiotikaresistenzen helfen, aber nicht bei allen, wie eine neue Studie zeigt.

(Keystone-SDA) Damit relativiere die Studie frühere, optimistischere Einschätzungen, teilte die Universität Freiburg (Unifr) am Mittwoch mit. Trotzdem wertete die Universität das Molekül als «Etappensieg im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen».

Einige Bakterien produzieren schützende Enzyme, sogenannte Metallo-β-Lactamasen, um sich gegen bestimmte Antibiotika zu schützen. Dadurch werden Antibiotika gegen diese Bakterien unwirksam. Um dieses Problem zu lösen, hat die pharmazeutische Industrie kürzlich das Molekül Xeruborbactam entwickelt, wie die Unifr erklärte. Dieses Molekül blockiert die Wirkung der Schutz-Enzyme und kann so die Wirkung von Antibiotika wiederherstellen.

«Noch nicht am Ziel»

Die Freiburger Forschenden haben nun die Wirksamkeit dieses Moleküls gegen zwei resistente Bakterien untersucht, die in der Schweiz zirkulieren. Escherichia coli, ein Hauptverursacher von Harnwegsinfektionen und Pseudomonas aeruginosa, die Lungenentzündungen hervorrufen können. Die Resultate wurden in der Fachzeitschrift «Antimicrobial Agents and Chemotherapy» veröffentlicht.

Bei den E. coli-Bakterien zeigte das Medikament demnach Wirkung. Gegen das Bakterium Pseudomonas aeruginosa war es den Forschenden zufolge aber deutlich weniger wirksam. «Diese Bakterien verfügen über einen effizienten Verteidigungsmechanismus: eine Art Pumpe, die nicht nur die Antibiotika, sondern auch den neuen Inhibitor aus der Zelle befördert, bevor sie ihre Ziele erreichen können», erklärt Studienleiter Laurent Poirel. Bestimmte Stämme dieses Bakteriums waren entgegen den Erwartungen der Forschenden sogar resistent gegen die Wirkung des neuen Medikaments.

«Wir sind noch nicht am Ziel und die kontinuierliche Suche nach noch wirksameren Molekülen bleibt entscheidend», schloss Poirel.

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