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Prominente schlüpfen ins Edelweiss-Hemd

Köbi Kuhn und Michelle Hunziker zogen - wie andere Promis auch - das Bauernhemd an. Bauernverband

Die Schweizer Bauern zählen auf Unterstützung von Prominenten und lancieren die Imagekampagne "Gut, dass es die Bauern gibt".

Der Schweizer Nationalcoach Köbi Kuhn, die Fernseh-Moderatorin Michelle Hunziker, Tennisspielerin Patti Schnyder oder Filmschauspieler Jean-Luc Bideau zeigen sich im Bauernhemd.

Mit der Image-Kampagne reagiert der Schweizerische Bauernverband (SBV) auf die immer rascheren Veränderungen in der Landwirtschaft.

Die Landwirtschaft in der Schweiz basiere auf Familienbetrieben. Auch in Zukunft seien ein gewisser staatlicher Schutz und Unterstützungs-Massnahmen nötig, sagte SBV-Direktor Jacques Bourgeois am Montag in Zürich. Im Vordergrund stünden allerdings eigene Anstrengungen der Branche.

Dazu gehöre eine Stärkung der Marktpräsenz, eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit unter anderem durch Kostensenkungen sowie eine «sinnvolle Strukturentwicklung».

Mit Hilfe der Imagekampagne schliesslich soll die Landwirtschaft in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft verankert werden. Sie soll auf die landwirtschaftlichen Qualitätsprodukte aufmerksam machen und an den Beitrag der Bauern für die Gestaltung der Schweiz und die Entwicklung des ländlichen Raums erinnern.

Erstmals wurde die Kampagne 1998 lanciert, als das Image der Bauern auf einem Tiefpunkt war, wie der stellvertretende SBV-Direktor Urs Schneider sagte. Seither wurde sie stetig ausgebaut. Sie umfasst heute zahlreiche Teilgebiete.

Kuhn und Hunziker

Der Schweizer Fussball-Nationaltrainer Köbi Kuhn und die Fernseh-Moderatorin Michelle Hunziker werben im blauen Edelweisshemd um Sympathie für die Schweizer Bauern.

Kuhn sagte, dass die Leute nicht unbedingt den direkten Draht zur Landwirtschaft haben müssten, um die positiven Auswirkungen der Bauernschaft zu schätzen. In seiner Ansprache zog der Nationalcoach Vergleiche zwischen den Bauern und den Fussballern. Beide müssten Multitalente sein und hart an sich arbeiten.

«Die Arbeit des Bauern betrifft uns jeden Tag, denn am Ende des Tages wollen wir alle gesundes Gemüse und Fleisch essen», sagte Kuhn später gegenüber swissinfo.

«Ich kann mir keine Schweiz vorstellen, welche sämtliche Agrarprodukte aus dem Ausland importiert. Wir müssen zu unserer Landwirtschaft Sorge tragen», meinte Kuhn.

Klar habe der Städter andere Interessen als die Bevölkerung auf dem Land, aber es bestehe ja ein gutes Nebeneinander der beiden Bevölkerungsschichten, so Kuhn abschliessend.

Weitere Prominenz

Köbi Kuhn und Michelle Hunziker sind neben anderen Prominenten die Aushängeschilder der neuen Imagekampagne des Bauernverbandes.

Daneben schlüpfen auch die Tennisspielerin Patti Schnyder, der Unternehmer Otto Ineichen, der Gourmetkoch Philippe Rochat, der Fussballer Johan Vonlanthen, die Chefs der Grossverteiler Migros und Coop, Herbert Bolliger und Hansueli Loosli, und andere mehr für die Plakat- und Inseraten-Kampagne ins Edelweisshemd.

Die Prominenten aus Wirtschaft, Sport, Kultur und Show-Business seien Türöffner für die Welt des Bauern, die immer mehr Städtern verschlossen bleibe, weil sie kaum Berührungspunkte mit den Bauern hätten, sagte SBV-Kommunikationsleiter Urs Schneider.

swissinfo und Agenturen

1990 gab es in der Schweiz rund 80’000 Bauernbetriebe, 2005 waren es noch 65’000.

Jeden Tag verschwinden in der Schweiz rund fünf Bauernhöfe.

Der Anteil der Bauern an der Schweizer Bevölkerung beträgt etwa 4%. 2003 trug die Landwirtschaft 1,4% zum Brutto-Inlandprodukt (BIP) bei.

Die Kampagne will:
Vertrauen in die Bauernfamilien fördern
Multifunktionale Leistungen bekannt machen
Das Brauchtum in ländlichen Regionen pflegen
Die Akzeptanz von Schweizer Produkten fördern

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