«Queen des Rock and Roll»: Weltstars und Fans trauern um Tina Turner
(Keystone-SDA) Einfache Fans und die grössten Stars der Musikwelt trauern um die Rock-Ikone Tina Turner. Am Tag nach dem Tod der 83-jährigen Sängerin legten Bewunderer und Nachbarn am Donnerstag Blumen, Kerzen und Beileidsbekundungen vor ihrer Villa in Küsnacht bei Zürich ab, wo Turner seit 1994 gelebt hatte. «You were simply the best», lautete eine der Nachrichten, mit denen die Fans in der Schweiz der aus den USA stammenden Sängerin und einem ihrer Welthits gedachten. «Wir haben eine der aufregendsten und elektrisierendsten Künstlerinnen der Welt verloren», schrieb der britische Star Elton John (76), dessen Nummer «The Bitch Is Back» Turner oft gesungen hatte.
Turner starb laut ihrem Sprecher am Mittwoch nach langer Krankheit in ihrem Haus in der Schweiz. «Es wird eine private Begräbniszeremonie stattfinden, an der enge Freunde und Familienmitglieder teilnehmen», teilte der Sprecher mit und bat darum, die Privatsphäre der Familie zu respektieren. Turner war mit dem 16 Jahre jüngeren deutschen Musikmanager Erwin Bach verheiratet. Das Paar hatte auch einige Jahre in Köln gelebt, bevor es 1994 in die Schweiz zog.
Neben Elton John trauerten im Netz auch andere berühmte Kollegen, die in den vergangenen Jahrzehnten gemeinsam mit Tina Turner auf der Bühne oder im Studio gestanden waren. «Wunderschöne Tina, es gab niemanden wie sie, einfach die Beste», schrieb der britische Sänger Sting (71), der mit ihr einst den Song «On Silent Wings» eingespielt hatte. Auch Eric Clapton (78) und Rod Stewart (78)verabschiedeten sich in Online-Nachrichten, ebenso wie Eros Ramazzotti (59): «Tina war für uns alle in jeder Hinsicht eine Symbolfigur – als Künstlerin und als Mensch», schrieb der italienische Sänger. Rolling-Stones-Frontmann Mick Jagger (79) zeigte sich zutiefst traurig über den Tod seiner «wundervollen Freundin».
Auch Moderator Thomas Gottschalk würdigte Turner. «Sie war eine Powerfrau … Eine der ersten und eine der letzten!», schrieb der 73-Jährige, der bei einer seiner «Wetten, dass..?»-Shows Walzer mit ihr getanzt hatte.
Turner versetzte mit ihrer gewaltigen Stimme, gewagten Kostümen und überschäumender Energie vor allem in den 80er und 90er Jahren ein Millionenpublikum in Ekstase. Nach einer Abschiedstournee 2009 zog sie sich im Alter von 70 Jahren ins Privatleben zurück. «Zu Beginn ihrer Karriere war sie in der hochgradig toxischen, von Gewalt geprägten Beziehung zu Ike Turner gefangen. Doch Tina Turner hat sich daraus befreit und sie ist dann konsequent ihren eigenen Weg gegangen», erinnerte Deutschlands Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Wegen ihrer Lebensgeschichte gilt Turner vor allem in den den Vereinigten Staaten als Vorbild.
«Was für eine Frau, was für ein Leben, was für eine Kämpferin», schrieb Alicia Keys (42) bei Instagram. Turners Songs hätten ihr und vielen anderen Künstlerinnen Mut gemacht. US-Popstar Mariah Carey (54) bezeichnete die Verstorbene als «Inspiration für Frauen überall».
US-Präsident Joe Biden (80) würdigte die Verstorbene für ihre beachtliche persönliche Stärke. «Niemand konnte sie aufhalten», bemerkte sein Vorgänger Barack Obama (61). «Gemeinsam mit Fans auf der ganzen Welt ehren wir heute die Queen des Rock and Roll – einen Stern, dessen Licht niemals verglühen wird», fügte Obama hinzu.
Auch in ihrem US-Heimatstaat Tennessee zeigten sich Fans erschüttert über den Tod ihres Idols. Sie habe so viel Kraft und Mut bewiesen, sagte Turner-Fan Dotty Graff dem TV-Sender Action News 5 im Tina-Turner-Museum in Brownsville. «Das ist genau das Leben, das fast alle Menschen leben wollen», sagte sie mit Tränen in den Augen.