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Die bewegte Geschichte des SBB-Designs

Lässt sich ein Symbol, das mehr als eine Million Menschen täglich bewusst oder unbewusst zu Gesicht bekommen, als Designklassiker feiern? Das Museum für Gestaltung ZürichExterner Link ist davon überzeugt. Es widmet den vielen im Inland bekannten Symbolen der Schweizerischen Bundesbahnen eine eigene Ausstellung.

Wer in der Schweiz mit dem Zug gereist ist, hat sicherlich die auffälligen Uhren an allen Bahnhöfen wahrgenommen. Aber nicht nur diese eigentümlichen Zeitmesser, sondern auch viele Piktogramme in dezent leuchtenden Grundfarben prägen die Infrastruktur der nationalen Eisenbahn. Auch mit Hilfe dieser Symbole navigieren die SBB täglich mehr als eine Million Passagiere auf ihrem ausgedehnten Schienennetz.

Die Schweiz ist stolz auf die Pünktlichkeit ihrer Züge. Obwohl heute im Alltag Störungen des Schienenverkehrs vor allem unter den zahlreichen Pendlern Anlass zu Beschwerden geben, erreichen die allermeisten Züge ihr Ziel rechtzeitig.

Die SBB-Uhr, die heute noch an manchen Bahnhöfen die Zeit vorgibt, wurde 1944 von Hans Hilfiker entworfen, einem Elektroingenieur, der damals bei den SBB beschäftigt war. Er entwickelte einen speziellen Mechanismus, der sicherstellte, dass alle Uhren am Schienennetz gleich tickten. 

Die SBB-Hauptuhr in Zürich gab den Takt an: Jede Minute ging von ihr ein Impuls aus, so dass alle Sekundenzeiger sämtlicher Bahnhofsuhren des Landes synchronisiert werden konnten. Aus diesem Grund benötigt der rote Sekundenzeiger tatsächlich nur 58,5 Sekunden, um die Runde zu drehen. Auf dem Zenit angekommen, hält er 1,5 Sekunden lang inne, bevor er die nächste Runde dreht.

Grossformatige Ausführung

Die Schweizerischen Bundesbahnen sind einer der grössten Immobilienbesitzer des Landes. Sie geben jährlich durchschnittlich 550 Millionen Franken für die Planung und Entwicklung ihrer Gebäude und Territorien aus. «Natürlich ist gute Architektur Teil der Übung. 

Die SBB organisiert deshalb Architekturwettbewerbe. Das Ziel ist es, nicht nur qualitativ hochwertige Gebäude zu bauen, die über viele Jahrzehnte funktionieren, sondern auch Mehrwert zu schaffen», sagt SBB-Sprecher Reto Schärli gegenüber swissinfo.ch.

«Schon im 19. Jahrhundert wurden renommierte Architekten mit dem Bau von Bahnhöfen beauftragt, wie zum Beispiel Jakob Friedrich Wanner, der den Zürcher Hauptbahnhof baute. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägte Max Vogt mit seiner klaren Formensprache das Bild vieler Bahngebäude.»

In jüngster Zeit haben weltbekannte Architekten wie Herzog & de MeuronExterner Link und Santiago CalatravaExterner Link Projekte für die SBB realisiert. Aber gewisse Investitionen in SBB-eigene Immobilien wurden nicht von allen begrüsst. 

Grossflächige Veränderungen in der Nähe des Zürcher Hauptbahnhofs haben zu einer unerwünschten Gentrifizierung geführt. Günstige Wohnungen am Rand der Bahnlinien mussten Wolkenkratzern mit Luxusappartements Platz machen.

In den 1990er-Jahren entschied der Bund, dass die Schweizer Nationalflagge genau die gleiche rote Farbe haben sollte wie der Hintergrund des SBB-Symbols mit dem Doppelpfeil und dem Schweizer Kreuz in dessen Mitte (Siehe Hauptbild). Das Design dieses Symbols, das nicht nur in den Bahnhöfen, sondern auch an den Seitenflächen der Lokomotiven zu sehen ist, wurde in der Vergangenheit mehrfach in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet, zum Beispiel mit dem Brunel AwardExterner Link.

Das Museum für Gestaltung in Zürich, das in der gleichen Stadt beheimatet ist, wie der verkehrsreichste Bahnhof der Schweiz, ermutigt nun ihre Besucherinnen und Besucher, die SBB-Designs, die sich über viele Jahre bewährten, genau zu betrachten.

Die Ausstellung

Das Museum für Gestaltung in Zürich zeigt Fotos, Zeichnungen, Poster und Videoinstallationen von Architektur- und Industriedesigns der Schweizerischen Bundesbahnen. Die Ausstellung ist bis zum 5. Januar 2020 geöffnet.

(Übertragung aus dem Französischen: Peter Siegenthaler)

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