Schaf- und Ziegenzüchter machen vor dem Bundeshaus Radau
(Keystone-SDA) Bern – Schaf- und Ziegenzüchter aus der ganzen Schweiz haben sich vor dem Bundeshaus in Bern lautstark für einen besseren Schutz ihrer Tiere vor dem Wolf eingesetzt. Sie verlangen, dass dieses Grossraubtier leichter abgeschossen werden kann.
«Der Wolf hat in der Schweiz nichts zu suchen», sagte Nationalrat Roberto Schmidt (CVP/VS) vor den rund 800 Züchtern auf dem Bundesplatz. Ein Zusammenleben des Wolfs mit Schafen und Ziegen sei unter zumutbaren Bedingungen schlicht nicht möglich. «Unsere Väter und Grossväter hatten gute Gründe, ihn auszurotten.»
Allein im Jahr 2009 hätten Wölfe mindestens 200 Tiere gerissen. Der Artenschutz des Wolfs dürfe deshalb nicht länger über dem Schutz der Nutztiere stehen, forderte German Schmutz, Präsident des Schweizerischen Schafzuchtverbands (SZV). Die Züchter unterstrichen diese Aussagen mit Trychelgeläut und Transparenten.
Über mehrere Vorstösse in diese Richtung wird der Nationalrat demnächst befinden. Der Bundesrat hat dazu bereits signalisiert, dass er den Status des Wolfs von einer «streng geschützten Tierart» auf eine «geschützte Tierart» heruntersetzen will.
«Auch wir sind Natur- und Tierfreunde», betonte German Schmutz, der die Kundgebung zusammen mit dem Schweizerischen Ziegenzuchtverband (ZZV) und dem Verein zur Verteidigung gegen Grossraubtiere (VVG) organisiert hat.
Es gehe darum, die Anliegen der Züchter gerade im städtischen Gebiet bekannter zu machen, sonst höre man immer nur von den Natur- und Tierschutzorganisationen. Man sei auch durchaus offen für den Dialog, sagte Schmutz weiter.