Schweiz will Indien bei Bewältigung der Corona-Pandemie helfen
(Keystone-SDA) Die Schweiz hat Indien angeboten, medizinisches Material zur Unterstützung des Gesundheitssystems schicken. Dieses ist wegen der rapiden Zunahme von Corona-Patienten überlastet. Berichten zufolge führt der Mangel an Material bereits zu Todesfällen.
«Sie brauchen ziemlich alles», sagte Aussenminister Ignazio Cassis am Dienstag in der Sendung «10 vor 10» des Schweizer Fernsehens SRF. «Wir sind bereit, mit humanitärer Hilfe Unterstützung zu leisten – insbesondere Sauerstoff, Beatmungsgeräte, Schutzmaterial», sagte Cassis.
Die Schweiz habe Indien ein Angebot gemacht. Falls die Antwort positiv sei und das Land die Hilfe benötigen könne, «sind wir ziemlich sofort bereit, Material in Höhe von einer Million Franken zu liefern», sagte Cassis.
In dem zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt mit rund 1,3 Milliarden Einwohnern werden seit Donnerstag täglich über 300’000 neue Ansteckungen mit dem Virus gemeldet. Damit wurde der bisherige, Anfang Januar verzeichnete Tagesrekord von 300’310 Fällen in den USA übertroffen. Indien meldete in der vergangenen Woche auch die höchste tägliche Zahl an Todesfällen. Die Gesamtzahl der Infektionen stieg auf rund 17,6 Millionen, knapp 198’000 Menschen starben bislang. Die Dunkelziffern dürften deutlich höher liegen.
Aus Indien stammt zudem eine neue Mutation, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO unter Beobachtung steht. Sie wurde in der Schweiz bereits nachgewiesen. Nach Angaben des Bundesamt für Gesundheit (BAG) vom Samstag gibt es derzeit noch keine genauen Informationen über die Auswirkungen auf die Übertragbarkeit, Reinfektionen, Durchbruchsinfektionen oder die Schwere der Infektion.
Das BAG hat Indien am Montag auf seine Liste mit den Coronavirus-Risikoländern gesetzt.