Seit 2013 beherbergt das Musée de l'Elysée René Burris 30'000 Bilder umfassendes, privates Archiv. Die Ausstellung dazu kann man sich bis zum 3. Mai in Lausanne ansehen.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Thomas Kern wurde 1965 in der Schweiz geboren. Er wurde in Zürich zum Fotografen ausgebildet und begann 1989 als Fotojournalist zu arbeiten. 1990 Mitbegründer der Schweizer Fotografenagentur Lookat Photos. Thomas Kern hat zweimal einen World Press Award gewonnen und wurde in der Schweiz mit mehreren nationalen Stipendien ausgezeichnet. Seine Arbeiten wurden vielfach ausgestellt und sind in verschiedenen Sammlungen vertreten.
Rene Burri/Magnum Photos/Fondation Rene Burri/Museé de l'Elysée, Bilder und Thomas Kern, Text
Der Schweizer Fotojournalist René Burri starb 2014 nach einer langen Karriere im Alter von 81 Jahren. Für seine Reportagen war er schon früh unterwegs, und er blieb ein Reisender bis an sein Lebensende. Burri vergass jedoch nie, woher er stammte, und das Besondere eines Lebens zwischen zwei Ländern – der Schweiz und seiner zweiten Heimat Frankreich – hat für seine Arbeit immer eine Rolle gespielt.
Der Ausstellungstitel «Explosion des Sehens» deutet hin auf etwas Grosses, Unkontrolliertes und Wildes. Er spiegelt den Wunsch Burris, aus den technischen Einschränkungen, die der Fotografie naturgemäss obliegen, auszubrechen.
René Burri besuchte die von Hans Finsler geführte Fachklasse für Fotografie an der Kunstgewerbeschule Zürich. Das war ein Umfeld, in dem sich die Fotografie in die Welt der Kunst einzubetten begann. Die neuen Möglichkeiten des Mediums standen hier den traditionellen Formen der bildenden Kunst noch direkt gegenüber. Zeichnen und Skizzieren wurde als eine die Fotografie ergänzende Schule des Sehens vermittelt.
René Burri konnte dabei ganz direkt auf Vorbilder aus seiner nahen Bekanntschaft schauen. Auch ein anderer bekannter Schweizer Fotoreporter, Werner Bischof, trug mit seiner Ausrüstung immer einen Skizzenblock mit sich herum.
1993 reist der Fotograf für die Kulturzeitschrift DU nach Kuba. Der zuständige Redaktor Marco Meier trifft ihn dort und beschreibt, wie er in Havanna von Burri am Flughafen abgeholt wird:
«Mir war, als käme ich nach Hause. Väterlich hatte Burri bereits vieles vorbereitet. Sein Zimmer im Hotel Inglaterra war hergerichtet, als wäre es seine heimische Stube – Bücher überall, Fotos seiner zweiten Frau, Zigarren, Notizbücher, Skizzenbücher für seine Collagen, Wasserfarben, Pinsel und, unvermeidlich, die Limonen und der Rum für einen ersten Mojito.»
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Der Fotograf René Burri ist tot
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Der bekannte Fotograf, am 9. April 1933 in Zürich geboren, war Mitglied der Agentur Magnum. Für die Agentur reiste er um die Welt und publizierte seine Reportagen über die grossen politischen Geschehnisse des 20. Jahrhunderts in «DU», «Life», «Picture Post», «Stern», «GEO» oder «Paris Match». Den grössten Coup seiner langen Karriere landete Burri 1963 in…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Ein guter Freund habe ihm einmal gesagt: ‹Weisst du, du bist gar kein so schlechter Fotograf, aber du hast zu viel gemacht›, erzählt René Burri im Gespräch mit swissinfo.ch. «Und er hatte recht. Ich muss nun meine Bilder aufräumen, in der Zeit, die mir noch bleibt.» Seine Neugierde sei nicht zu besiegen gewesen. Wenn etwas…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
René Burri studierte in jungen Jahren an der Zürcher Hochschule der Künste. Seine Arbeit begann er gegen Ende seines Militärdienstes als Dokumentarfilmer und Fotograf mit einer Leica. Als ihn der Schweizer Fotograf Werner Bischof mit der prestigeträchtigen Fotoagentur Magnum bekanntmachte, änderte sich sein Leben schlagartig. Kurz nachdem er der Agentur beigetreten war, erschien auch schon…
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch