Schweizer Männer überleben einen Herzstillstand eher als Frauen
Frauen haben in der Schweiz bei einem Herzstillstand schlechtere Überlebenschancen als Männer. Sie werden seltener auf Intensivstationen aufgenommen und erhalten dort weniger fortschrittliche Behandlungen, wie eine neue Studie zeigt.
(Keystone-SDA) Forschende der Universität und des Universitätsspitals Basel haben dafür Daten von rund 42’000 Patientinnen und Patienten mit einem Herzstillstand in der ganzen Schweiz analysiert, wie das Universitätsspital am Montag mitteilte. Die Daten stammen aus dem Zeitraum zwischen 2008 und 2022.
Insgesamt hatten Frauen, die einen Herzkreislaufstillstand überlebt hatten, im Vergleich zu Männern ein höheres Risiko, im weiteren Verlauf zu sterben, wie die in der Fachzeitschrift «Critical Care» veröffentlichten Resultate zeigen. Während knapp 42 Prozent der Frauen starben, waren es bei den Männern nur 36 Prozent.
Unbewusste Denkmuster
Frauen wurden um 18 Prozent seltener auf eine Intensivstation eingewiesen. Auch invasive Behandlungen wie Herzkatheteruntersuchungen wurden bei Frauen seltener durchgeführt als bei Männern. Während rund 45 Prozent der Frauen mit solchen invasiven Methoden untersucht oder behandelt wurden, waren es bei den Männern 54 Prozent.
Die Autoren führen verschiedene Gründe für diese Ungleichheit an. Hierzu zählen biologische Unterschiede, soziokulturelle Faktoren und unbewusste Denkmuster, die Männer begünstigen