Schweizer Städte und Gemeinden sparen bei Weihnachtsbeleuchtung
(Keystone-SDA) Die Schweizer Städte und Gemeinden lassen sich die Weihnachtsstimmung trotz Einschränkungen wegen des Strommangels nicht vermiesen. Die Weihnachtsbeleuchtung wird vielerorts auch heuer zu sehen sein. Aber sie ist eingeschränkt.
In Zürich und Winterthur wurden die Betriebszeiten der Weihnachtsbeleuchtung deutlich reduziert. Die Weihnachtsbeleuchtung «Lucy» an der Zürcher Bahnhofstrasse leuchtet pro Tag dreieinhalb Stunden weniger lang als üblich. Auf eine Beleuchtung in den Morgenstunden wird ganz verzichtet.
In Winterthur wurde die Betriebszeit der Beleuchtung in der Altstadt halbiert. Uster, die drittgrössten Stadt im Kanton Zürich, verzichtet dieses Jahr ganz auf eine Weihnachtsbeleuchtung.
Kein Verzicht auf Lichterglanz in Bern
Im Kanton Bern machen zahlreiche Gemeinden und Veranstalter in diesem Jahr Abstriche bei der Weihnachtsbeleuchtung. Ganz auf Lichterglanz wollen aber viele nicht verzichten. Heuer wird die Weihnachtsbeleuchtung in den meisten Gemeinden aber nicht die ganze Nacht brennen, sondern nur Abends für einige Stunden eingeschaltet.
Zu den regelmässigen Winteranlässen gehört auch die Eisbahn auf dem Bundesplatz. Dieses Jahr werden die Schlittschuhläuferinnen und -läufer in Bern ihre Kurven nicht auf richtigem Eis ziehen, sondern auf Hartplastik. Dieses muss nicht aufwändig gekühlt werden.
Im Kanton Aargau lautet das Motto «Reduktion, aber kein Verzicht». Der Regierungsrat hat den Städten und Gemeinden empfohlen, die Weihnachtsbeleuchtungen jeweils nur zwischen 16.00 Uhr und 23.00 Uhr einzuschalten. Mit einer Akzentuierung an zentralen Orten soll mit einem Minimum an elektrischer Energie eine weihnachtliche Stimmung geschaffen werden.
Sparsame LED-Lichter in Baden
Einen eigenen Weg geht Baden: Die Stadt will während der Adventszeit in einem «ganz besonderen Glanz» erstrahlen. Ein Lichtkunstwerk zieht sich durch die Strassen und Gassen. 10’200 LED-Lichter und eigens geschaffene Engelsfiguren erleuchten die Stadt.
Auch die Stadt Solothurn setzt auf Weihnachtsstimmung, um der Bevölkerung Besinnlichkeit bieten zu können: Die Weihnachtsbeleuchtung dient als Ersatz für die öffentliche Beleuchtung. Gewerbe, Industrie und Einwohnende sind aufgerufen, auf elektrische Weihnachtsdekorationen zu verzichten.
In Basel wird mit dem Start des Weihnachtsmarktes auch die Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt in Betrieb genommen. Wegen des Strommangels wird die Beleuchtung jedoch erst am Nachmittag eingeschaltet. Die Standbetreiber am Weihnachtsmarkt werden gebeten, wo möglich und vertretbar auf Zusatzgeräte zu verzichten.
Luzern setzt auf Muskelkraft
Kerzenlicht und Muskelkraft müssen in Luzern in diesem Jahr reichen. Der Verein Weihnachtsbeleuchtung verzichtet wegen des drohenden Energiemangels darauf, die traditionellen Lichter in der Stadt aufzuhängen. Als Ersatz gibt es 500 Kerzenlaternen und einen Weihnachtsbaum, dessen Lichter mit Muskelkraft betrieben werden.
Chur möchte trotz Energiekrise Weihnachtsstimmung verbreiten – zumindest in der Innenstadt. Die Beleuchtung strahlt dort seit Freitag wie in anderen Jahren auch. Allerdings verzichtet die Stadt ausserhalb des Zentrums auf weitere Beleuchtungen. So wird der Verbrauch um die Hälfte reduziert und beträgt noch so viel wie ein einzelner Haushalt während der Adventszeit benötigt.
Die Stadt St.Gallen hingegen will sich die Feststimmung nicht nehmen lassen. Dort wird die Weihnachtsbeleuchtung «Aller Stern» aufgehängt wie immer. Der Stadtrat appelliert dafür an private Haushalte, auf Beleuchtungen zu verzichten. Ladenbesitzer sollen zudem die Schaufenster am Abend und in der Nacht nicht mehr beleuchten.
Massnahmen auch in der Romandie
In Genf ist der Weihnachtsgarten mit Chalets ausgestattet, die mit Biogas beheizt werden. Die Beleuchtung des Marktes besteht aus LEDs, deren Verbrauch minimal ist. Die Schilder werden zudem nachts ausgeschaltet. Die Stadt plant, die Abfallmenge durch wiederverwendbare oder recycelbare Becher zu reduzieren.
In Lausanne wollen die Organisatoren des Bô Noël den Energieverbrauch um 20 Prozent senken. Die Beleuchtung wird zwischen 23.30 und 11.30 Uhr ausgeschaltet. Die Stadt installiert Infrarotkameras, um die Sicherheit der Infrastruktur zu gewährleisten. Die Getränkekühlschränke werden nachts ausgeschaltet.