Schweizer Umweltverbände unzufrieden mit Artenschutz-Finanzierung
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Schweizer Umweltorganisationen halten den an der Weltnaturkonferenz in Rom gefassten Finanzierungsplan für ungenügend. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) gibt sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA dagegen zufrieden mit den Ergebnissen der Konferenz.
(Keystone-SDA) Mit den Beschlüssen hätten wichtige Schritte zur weltweiten Umsetzung des Rahmenwerks erreicht werden können, hiess es vom Bafu am Freitag.
Fast 200 Länder einigten sich auf der Uno-Biodiversitätskonferenz (COP16) auf einen mehrjährigen Finanzierungsplan zum Schutz von Natur und Artenvielfalt. Im November 2024 waren die Verhandlungen unterbrochen worden, weil vor Abschluss der Konferenz keine Einigung erzielt wurde.
Konkret haben die Staaten nun beschlossen, dass die Finanzierung im Rahmen des bestehenden Mechanismus erfolgt, wie das Bafu am Freitag erklärte. Dafür hat sich laut dem Bundesamt für Umwelt auch die Schweiz eingesetzt. Genau dies kritisieren die Umweltorganisationen Pro Natura, WWF Schweiz und BirdLife Schweiz. Die Einrichtung eines Fonds, über den die Länder des globalen Südens hätten mitentscheiden können, sei am Widerstand der Industrieländer gescheitert, schrieben sie am Freitag in einer Mitteilung.
Ausserdem wurde laut Bafu auch der von der Schweiz massgebend vorangetriebene Beschluss gefasst, die verschiedenen Konventionen im Umweltbereich besser zu koordinieren und Synergien zu nutzen.
Lob für Überwachungsmechanismen
Durchwegs positiv aufgenommen wurde der ebenfalls an der Konferenz beschlossene Überwachungsmechanismus zur Umsetzung des globalen Biodiversitätsrahmenwerks. Bis zur nächsten Konferenz 2026 in Armenien müssen die Länder über ihren Fortschritt bei der Erreichung der 23 Ziele berichten. Die Schweiz habe sich im Rahmen ihres Verhandlungsmandats für die Etablierung eines solchen Überprüfungsmechansimus eingesetzt, so das Bafu.
Als «erfreulich» bezeichneten diesen Entscheid auch die Naturschutzorganisationen. Ein Tatbeweis der Schweiz fehle aber bisher, kritisierten sie. «Die Naturschutzorganisationen erwarten von der Schweiz, dass sie sich konstruktiv am Finanzierungsprozess beteiligt und einen Bericht vorlegt, der anhand der neudefinierten Indikatoren zeigt, dass sie sich wirksam für den Erhalt ihrer stark bedrohten Biodiversität einsetzt», kommentierte Friedrich Wulf, Projektleiter Internationale Biodiversitätspolitik bei Pro Natura, in einer Medienmitteilung.