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Neue App für die Schweizer Diaspora

Eine Frau, die in einem asiatischen Flughafen auf dem Boden ruht, schaut auf ihr Smartphone
Während der Covid-19-Pandemie zum Beispiel hätte eine App wie "SwissInTouch" den Botschaften ermöglicht, viele Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer rasch zu informieren. Copyright 2018 The Associated Press. All Rights Reserved

Das Schweizer Aussendepartement lanciert "SwissInTouch", eine neue App für Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer. Sie soll den Austausch erleichtern und es den konsularischen Diensten ermöglichen, Informationen schneller an die Schweizer Diaspora weiterzuleiten.

Johannes Matyassy ist Direktor der Konsularischen Direktion des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Seine Dienststellen haben die App «SwissInTouch» ausgearbeitet und entwickelt.

Welchen Mehrwert bietet dieses Tool den Schweizerinnen und Schweizern im Ausland? Was ist davon zu erwarten? Der Botschafter nimmt Stellung.

swissinfo.ch: Herr Matyassy, wie kam es zu der Idee, diese App zu entwickeln?

Johannes Matyassy: Um das zu verstehen, müssen wir ein wenig zurückgehen. Im September 2019 haben wir die Travel Admin App eingeführt. Als im März 2020 die Covid-19-Krise ausbrach, erlebte diese App einen regelrechten Boom: Das Bedürfnis, in dieser unsicheren Zeit schnell Informationen zu erhalten, war sehr gross, besonders während der vom Bund organisierten Rückführungsaktion.

Unsere Botschaften stehen ja in regelmässigem Kontakt mit den Auslandschweizerinnen und Auslandschweizern, zum Beispiel über regelmässige Newsletter oder soziale Netzwerke.

Wir haben jedoch festgestellt, dass ein Kommunikationskanal fehlt, der es ermöglicht, ihnen wichtige amtliche Informationen schnell und effizient zukommen zu lassen. Und zwar direkt auf ihr Smartphone, ein Gerät, das heute fast unverzichtbar geworden ist. «SwissInTouch» füllt also diese Lücke.

SwissInTouch Werbeplakat
Eine App, bei der jederzeit und überall wichtige Informationen abgerufen werden können: So bewirbt das EDA seinen neuen Kommunikationskanal «SwissInTouch». EDA

Über welche Themen bietet «SwissInTouch» Informationen?

Die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer verfügen bereits über ein sehr gutes Informationsangebot, vor allem was das aktuelle Geschehen betrifft.

Wir möchten uns deshalb eher auf drei Hauptachsen konzentrieren, nämlich auf das Entdecken, die Beratung und den Kontakt mit der Vertretung im Ausland wie auch mit der Zentrale in Bern.

Die App enthält natürlich auch die Informationen, welche die offizielle Schweiz den Schweizerinnen und Schweizer im Ausland vermitteln möchte.

Wer ist für die Inhalte verantwortlich?

Zum einen das Redaktionskomitee, das der Konsularischen Direktion des EDA in Bern angegliedert ist, und zum anderen die Auslandvertretungen. Letztere verfügen bereits über Instrumente, um mit den Auslandschweizerinnen und Auslandschweizern zu kommunizieren. Etwa die bereits erwähnten Newsletter, die sie nun in die App integrieren können.

Wir sind uns bewusst, dass der Inhalt anfangs hauptsächlich aus Bern kommen wird. Aber wir sind auch überzeugt, dass die Vertretungen mit der Zeit den Nutzen der App erkennen und sie mit Inhalten füllen werden.

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Ermutigen Sie die diplomatischen Vertretungen aktiv dazu?

Auf jeden Fall. Es handelt sich um ein Instrument, das den Austausch mit der Gemeinschaft der Schweizerinnen und Schweizer im Ausland verstärken wird.

Johannes Matyassy, Direktor der Konsularischen Direktion im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten
Johannes Matyassy ist Direktor der Konsularischen Direktion im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in Bern. zVg

Anlässlich von Informationsveranstaltungen haben wir das Produkt unseren Vertretungen vorgestellt und ihnen die Vorteile dieser App sowie unsere Erwartungen erläutert.

Obwohl die Vertretungen nicht verpflichtet sind, die App zu nutzen – es handelt sich lediglich um eine Empfehlung unsererseits –, waren die Reaktionen insgesamt positiv.

Ist geplant, dass in der App Gemeinschaften von Nutzenden entstehen?

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht. Das Ziel ist nicht, die Menschen miteinander zu vernetzen, sondern ihnen eine Verbindung zur Schweiz zu verschaffen.

In diesem Sinn sind wir offen für die Entwicklung von Partnerschaften, welche die Inhalte von «SwissInTouch» ankurbeln, beispielsweise mit der Auslandschweizer-Organisation (ASO) oder mit swissinfo.ch.

Entdecken ist einer der drei Schwerpunkte, die in der App angeboten werden sollen. Während es einfach erscheint, sie von Paris aus zu füttern, ist dies etwa von Benin aus weitaus weniger naheliegend.

Das ist richtig. Deshalb fordern wir die Vertretungen auf, mindestens eine Information pro Woche zu veröffentlichen. In einigen Monaten werden wir die Situation bewerten, um zu sehen, ob dieser Rhythmus aufrechterhalten werden kann.

In welchen Sprachen ist die App verfügbar?

Die App gibt es auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. Die Vertretungen können aber auch Inhalte in lokalen Sprachen veröffentlichen – auch in solchen, deren Alphabet nicht lateinisch ist.

Externer Inhalt

Wie werben Sie für «SwissInTouch»?

Auf der Seite der Nutzerinnen und Nutzer werden wir ihre Registrierung in den Botschaften und Konsulaten nutzen, um sie über die Existenz der App und deren Vorteile zu informieren.

Das EDA misst diesem neuen Tool grosse Bedeutung bei und bewirbt es über verschiedene Kanäle, sei es über unsere Pressemitteilung, einen eigenen Artikel über die neue App auf unserer Website oder eine Kampagne in den sozialen Netzwerken.

Unser Slogan lautet: «Die Schweiz in der Tasche.» Wir werden die App auch bei den nationalen Verbänden der Schweizervereine im Ausland bewerben. Wir verlassen uns auch auf unsere Vertretungen, die in ihren jeweiligen Ländern für sie werben.

Was sind Ihre Ziele für die Anzahl der Downloads?

Wir haben uns noch keine konkreten Ziele gesetzt. Wir gehen in der Regel so vor: Zunächst stellen wir unsere Tools zur Verfügung und ziehen nach einigen Monaten eine erste Bilanz.

Falls nötig, nehmen wir Anpassungen vor. Je nachdem, wie viel Feedback wir erhalten, wird sich die neue Anwendung weiterentwickeln.

Wie hoch waren die Kosten für die Entwicklung von «SwissInTouch»?

Rund 500’000 Schweizer Franken, also weniger als ein Franken pro Auslandschweizerin und Auslandschweizer. Innerhalb der Bundesverwaltung arbeiteten mehrere Personen an dem Projekt. Das Kernteam besteht aus sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Wartung wird von JLS durchgeführt, einem externen Partner.

Übertragung aus dem Französischen: Christian Raaflaub

Übertragung aus dem Französischen: Christian Raaflaub

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