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Selenskyj mit emotionaler Videobotschaft zum Weltkriegsende

In einer emotionalen Videoansprache hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Parallelen zwischen dem deutschen Überfall im Zweiten Weltkrieg und der jetzigen russischen Invasion gezogen. Foto: Ukraine Presidency/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa Keystone/Planet Pix via ZUMA Press Wire/Ukraine Presidency sda-ats

(Keystone-SDA) In einer emotionalen Videoansprache aus dem schwer zerstörten Kiewer Vorort Borodjanka hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Parallelen zwischen dem deutschen Überfall im Zweiten Weltkrieg und der jetzigen russischen Invasion gezogen. «In der Ukraine haben sie eine blutige Neuauflage des Nazismus organisiert», sagte Selenskyj über den russischen Angriff auf die Ukraine in einem Schwarzweiss-Video vor den Trümmern eines Wohnhauses. «Eine fanatische Imitation des Regimes, seiner Ideen, Handlungen, Worte und Symbole. Eine verrückte detailgetreue Wiedergabe seiner Bestialitäten und Alibis, die diesem Bösen angeblich ein heiliges Ziel geben».

Er warf der russischen Führung vor, mit ihrem Angriff am 24. Februar aus der Antikriegslosung «Niemals wieder» das «Niemals» herausgestrichen und durch die Losung «Wir können das wiederholen» ersetzt zu haben. Seit Beginn der Invasion hätten die Russen viele Gräueltaten der Nazis wiederholt, wenn auch unter anderen Parolen, sagte er.

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Am Gedenktag zum Ende des Zweiten Weltkriegs erinnerte Selenskyj an den Beitrag des ukrainischen Volks zum Sieg der Anti-Hitler-Koalition. Das Land habe unter Bombardements, Massenerschiessungen und Okkupation gelitten, habe Menschen in Konzentrationslagern und Gaskammern, in Kriegsgefangenschaft und bei Zwangsarbeit verloren, am Ende aber trotzdem gewonnen. Beweis sei der zerstörte «Werwolf»-Bunker von Adolf Hitler nahe der ukrainischen Stadt Winnyzja. Das zeige, dass sich das Böse seiner Verantwortung nicht entziehen könne. «Es kann sich nicht im Bunker verstecken», sagte er unter Anspielung auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin, dem Kritiker seit Kriegsbeginn immer wieder vorwerfen, sich vorsichtshalber an einem geheimen sicheren Ort aufzuhalten.

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