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Sexismus im Alltag – Schweizer Frauen wehren sich lautstark mit #SchweizerAufschrei

Franziska Schutzbach

Vor gut drei Jahren löste in Deutschland das sexistische Verhalten eines Politikers gegenüber einer Journalistin eine breit geführte Debatte aus. Die Basis dazu legten unzählige Erlebnisberichte, die vornehmlich auf Twitter mit dem Hashtag #Aufschrei markiert wurden. Seit letzter Woche findet unter anderen und doch ähnlichen Vorzeichen der #SchweizerAufschrei statt.

Sexismus und sexualisierte Gewalt zählt in der Schweiz immer noch zum Alltag vieler, wenn nicht sogar fast aller Frauen. Das erfährt, wer die vielen Tweets, Blogeinträge, Facebook-Posts und Artikel zum und mit dem Hashtag #SchweizerAufschrei liest.

Auslöser dieser Bürgerinnen-Bewegung war eine Aussage der SVP-Politikerin Andrea Geissbühler. In einem Interview sprach sich die Nationalrätin der rechtskonservativen Partei zwar für härtere Strafen für Vergewaltiger aus. Sie sagte aber auch, dass gewisse Frauen selber Schuld seien, wenn sie vergewaltigt würden. Daraus folgerte sie, dass Vergewaltiger in solchen Fällen milder bestraft werden sollten.

Ihre Aussage löste auf Social Media und in den Medien ein grosses Echo aus, das diverse Initiantinnen dazu nutzten, unter #SchweizerAufschrei den Alltags-Sexismus zu thematisieren. In Tweets und Facebook-Posts erwähnten Frauen sexualisierte Gewalt, verbale Übergriffe oder so genanntes «MansplainingExterner Link«, die sie erlebten oder mit denen sie regelmässig konfrontiert werden.

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Als Zwischenfazit teilte ein Twitter-User am 14. Oktober eine Statistik zu den Tweets mit dem Hashtag #SchweizerAufschrei:

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Die Bürgerinnen-Bewegung fand in den Medien eine grosse Resonanz. So titelte beispielsweise die Neue Zürcher Zeitung «‹Rape Culture› – Auf #NotOkay folgt #SchweizerAufschreiExterner Link«Externer Link. Die Gratiszeitung 20-Minuten publizierte ein Interview mit der sozialdemokratischen Nationalrätin Mattea MeyerExterner Link über Sexismus im Bundeshaus. Und die Frauenzeitschrift Annabelle weist in einem Artikel darauf hin, weshalb diese Debatte wichtig seiExterner Link.

Inzwischen wird jedoch auch das Frauenbild in den Medien kritisch hinterfragt. Das Branchen-Magazin Persönlich zeigt anhand eines Bildes des Online-Portals Watson,Externer Link wie klischiert in den Medien Beiträge zu Frauen-Themen bebildert werden.

Die Initiantinnen bemängeln indes die oft sehr oberflächliche Berichterstattung und befürchten, dass ihre Aktion und die Medienbeiträge nur ein Strohfeuer sein könnten. Eine der Intiantinnen, Franziska Schutzbach, die am Zentrum Gender Studies der Uni Basel lehrt, schreibt in einem Facebook-Post sogar, genau diese oberflächliche und oft emotional sehr aufgeladene Berichterstattung sei ein wichtiger Grund, dass Sexismus im Alltag der Frauen immer noch präsent sei.

Wissen Sie, wie unsere Gesellschaft Sexismus und sexualisierte Gewalt überwinden kann? Schreiben Sie Ihre Gedanken dazu in die Kommentare.

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