Sherpas finden beim Aufräumen am Everest toten Schweizer Alpinisten
(Keystone-SDA) Kathmandu – Bei einer Aufräumaktion am Mount Everest haben Sherpas die sterblichen Überreste des Tessiner Alpinisten Gianni Goltz entdeckt. Goltz war 2008 während den Dreharbeiten eines SF-Dokumentarfilms beim Abstieg vom Mount Everest ums Leben gekommen.
Rund 20 Nepalesen, die zum Müllsammeln auf den Mount Everest stiegen, entdeckten den Leichnam von Goltz, wie der Organisator der Aufräumaktion, Chakra Karki, in seinem Blog schrieb. Sie fanden Goltz am Montag.
Der Tessiner war im Mai 2008 während den Dreharbeiten zum Dokumentarfilm «Sherpas – die wahren Helden am Everest» beim Abstieg an Erschöpfung gestorben. Der Himalaya-erprobte Bergsteiger hatte den höchsten Berg der Welt ohne Sauerstoff bestiegen.
Sein Tod warf einen Schatten auf den Schweizer Dokumentarfilm, welcher eine Gruppe Schweizer Bergsteiger auf den Gipfel begleitete, mit dem Hauptaugenmerk auf der Arbeit der Sherpas. Der Film war im Mai 2009 in drei Teilen ausgestrahlt worden.
Nun waren Sherpas Ende April ausgezogen, um den Müll der vielen Everest-Expeditionen, aber auch Leichen von Bergsteigern zu bergen, die in der sogenannten Todeszone in über 8000 Metern Höhe liegen. In dieser Höhe beträgt der Sauerstoffgehalt der Luft etwa ein Drittel des normalen Standes auf Seehöhe.
Seit der Erstbesteigung 1953 sind am 8848 Meter hohen Everest rund 300 Menschen gestorben. Viele Tote wurden geborgen, aber oberhalb der «Todeszone» werden die Leichname üblicherweise den Elementen überlassen. Die eisige Kälte in dieser Höhe konserviert die Toten normalerweise.
So liegen auch weiterhin die sterblichen Überreste des Neuseeländers Rob Hall und des US-Bergsteigers Scott Fischer dort oben – sie waren Führer einer zu traurigem Ruhm gelangten Expedition 1996, bei der mehrere Bergsteiger starben.