SIX 2010: Umsatz leicht gestiegen – Konzerngewinn deutlich tiefer (Zus)
Zürich (awp) – Die SIX Group hat im Jahr 2010 zwar den Betriebsertrag leicht gesteigert, der Konzerngewinn ging aber deutlich zurück. Die deutliche Abschwächung des Euro gegenüber dem Franken drückte auf die operative Geschäftsentwicklung. Für 2011 rechnet das Unternehmen mit guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und einem anziehenden Handelsvolumen.
Der Betriebsertrag stieg leicht um 0,8% auf 1’220,5 (VJ angepasst: 1’211,3) Mio CHF. In Lokalwährungen wuchs der Umsatz um 6%. Der Bruttogewinn sank um 9,3% auf 345,8 Mio CHF, der Konzerngewinn fiel um 21,2% auf 173,6 Mio CHF, wie die Börsenbetreiberin am Dienstag mitteilt. Dennoch werde eine unveränderte Dividende von 4,35 CHF je Aktie vorgeschlagen.
Die Gruppe habe im vergangenen Jahr ihr internationales Geschäft weiter ausgebaut und sich in hart umkämpften Märkten erfolgreich behauptet, heisst es weiter. Getrübt hätten die markante Abschwächung des Euros gegenüber dem Schweizer Franken und tiefere durchschnittliche Zinsen. Die tieferen Erträge aus Finanzanlagen und die Wertminderung auf Aktiven der Eurex-Tochter ISE (International Securities Exchange) drückten auf den Gewinn.
EINBRUCH BEI ZINS- UND HANDELSGESCHÄFT – WACHSTUM BEIM ZAHLUNGSVERKEHR
Während der Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 4,3% auf 1’102 Mio CHF gesteigert wurde, ist der Erfolg aus dem Zinsgeschäft aufgrund des tiefen Zinsniveaus um rund 47% auf 4,3 Mio CHF eingebrochen. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft sackte um 84% auf 6,1 Mio CHF ab, was vorab auf Bewertungsverluste und tiefere Erträge aus Finanzanlagen durch die im Vorjahresvergleich tiefere Performance der Aktienmärkte zurückzuführen sei.
Die stärkste Zunahme verzeichnete der Geschäftsbereich Zahlungsverkehr durch das internationale Wachstum. Ebenfalls positiv entwickelt habe sich das Geschäftsfeld Wertschriftenhandel und dies trotz Preisnachlässen und Marktanteilsverlusten beim Handel mit Schweizer Blue Chips. Im Geschäft mit Finanzinformationen sanken die Umsatzerlöse aufgrund des markant tieferen Euro-Wechselkurses.
Das Ergebnis aus nicht konsolidierten Beteiligungen belief sich auf -18,0 Mio CHF nach -20,5 Mio CHF im Vorjahr. Die Zukunftsaussichten für die amerikanische Eurex-Tochter ISE hätten sich 2010 weiter verschlechtert, was nach 2009 nochmals eine Neubewertung zur Folge hatte. Es mussten Wertminderungen im Umfang von 53,5 Mio CHF verbucht werden.
2011 GUTE RAHMENBEDINGUNGEN – FOKUS AUF INTERNATIONALES WACHSTUM
Für das laufende Jahr 2011 rechnet die SIX Group mit guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, trotz eines weiterhin starken Frankens gegen den Euro. Insgesamt rechnet SIX Group 2011 mit einem moderaten Umsatzwachstum und einem höheren Konzerngewinn im Vergleich zum Vorjahr. Weiter dürfte das Handelsvolumen leicht anziehen. Schlecht abzuschätzen sei jedoch noch die Auswirkung der Krise in Japan.
Den strategischen Fokus will die Börsenbetreiberin auf das internationale Wachstum legen. «Wir planen die Fortführung der Auslandexpansion im Acquiring», erklärte CEO Urs Rüegsegger an der Bilanzmedienkonferenz am Dienstag. Auch sei eine Konzentration auf die strategischen Schlüsselmärkte des Finanzinformationsgeschäfts geplant. «Bei diesen handelt es sich vor allem um Deutschland, Grossbritannien und die USA», so Rüegsegger weiter.
Zudem sei die SIX in einem stark regulierten Umfeld tätig, das sich momentan jedoch sehr schnell verändere. «Diese Veränderungen bieten uns aber auch Chancen, z.B. bei den Finanzinformationen, wo wir unseren Kunden neue Dienstleistungen anbieten können», so der CEO.
dl/rt