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Smartrac schafft im 3. Quartal Trendwende

AMSTERDAM (awp international) – Der niederländische Funktechnik-Anbieter Smartrac hat im dritten Quartal die Trendwende geschafft und stellt für die kommenden Quartale weitere Verbesserungen in Aussicht. Zur Entspannung hätten die sich erholende Nachfrage aus der Autobranche sowie eine Senkung der Produktionskosten in Malaysia beigetragen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Amsterdam mit. Für 2009 bekräftigte Smartrac das Ziel, schwarze Zahlen zu schreiben und einen positiven operativen Cashflow zu erzeugen. Zudem peilen die Niederländer einen Umsatz zwischen 125 und 130 Millionen Euro an.
Vorbörslich fiel die im TecDAX notierte Aktie dennoch um 2,3 Prozent auf 11,48 Euro. Händler zeigten sich teilweise enttäuscht davon, dass die Zahlen die Erwartungen nicht übertroffen hatten.
UMSATZREKORDE
«Wir verzeichneten neue Umsatzrekorde für einen einzigen Monat, im September, sowie für das Quartal», sagte Unternehmenschef Christian Fischer. «Noch massgeblicher ist aber, dass wir eine Trendwende in unserer Profitabilität erreicht haben.» Fischer rechnet mit mehr Bestellungen in der Wertschöpfungskette um die Funktechnik RFID. Er rechnet mit einer Erholung beim Umsatz. Auch dürfte der kommende Geschäftsverlaufs besser vorhersehbar sein.
Im dritten Quartal stieg der Umsatz von 30,2 auf 33,1 Millionen Euro. Insbesondere die Erholung im Automobilgeschäft wirkte sich positiv aus. Analysten hatten im Schnitt mit Erlösen von 33,6 Millionen Euro gerechnet. Der Überschuss schmolz von 3,8 Millionen Euro auf 1,25 Millionen Euro. Die am Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gemessene Marge verbesserte sich von 10,4 Prozent im zweiten Quartal auf 13,0 Prozent im dritten Quartal. Smartrac leidet weiterhin unter der teuren Produktion in den USA und in Malaysia. Kostensenkungen trugen zur Trendwende bei.
KEINE LIQUIDITÄTSSORGEN
Liquiditätssorgen hat Smartrac nicht. Erst jüngst hat das Unternehmen mit der Deutschen Bank und der Berenberg Bank einen Kreditvertrag über 65 Millionen Euro abgeschlossen. Rund 50 Millionen Euro würden zur Refinanzierung der Übernahme des früheren Konkurrenten Sokymat verwendet, hiess es. Die restlichen 15 Millionen Euro seien für organisches Wachstum und Zukäufe vorgesehen.
Smartrac wurde im Jahr 2000 gegründet und beschäftigt 2.800 Mitarbeiter. Das Unternehmen baut RFID-Einlagen für Reisepässe mit integriertem kontaktlosem Chip sowie für kontaktlose Kreditkarten. In Deutschland ist das Unternehmen aktiv in Stuttgart, Regensburg, Salzkotten und Reichshof-Wehnrath./fn/stw/wiz

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