Die 1000-Franken-Note – eine der wertvollsten Banknoten der Welt – ist ein wichtiger Bestandteil der Schweizer Kultur und wird daher im Umlauf bleiben, wie die Regierung mitteilte. Die Europäische Zentralbank plant derweil, gegen Ende 2018 keine 500-Euro-Scheine mehr zu drucken.
Zwischen 2000 und 2014 ist die Zahl der sich in der Schweiz im Umlauf befindenden Tausendernoten in die Höhe geschossen – von 20 Millionen auf 40 Millionen.
Laut der sozialdemokratischen Parlamentarierin Margret Kiener Nellen macht die Verbreitung solch wertvoller Noten es für Terroristen und Verbrecher einfacher, Bargeld zu transportieren oder Geld zu waschen.
In einer Antwort von Dienstag schreibt der Bundesrat (die Regierung), er sei sich der Risiken bewusst, habe aber die nötigen Schritte zur Missbrauchsbekämpfung gemacht.
Sowohl der Bezug als auch die Auszahlung von Bargeld setzten in der Schweiz eine Bankverbindung voraus, erklärte der Bundesrat. Seit Januar müssen Personen, die mit Waren im Wert über 100’000 Franken handeln und dabei Bargeld entgegennehmen, spezielle Sorgfaltsregeln einhalten.
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Die Regierung argumentierte, dass die Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) keine Hinweise auf die illegale Verwendung von Tausendernoten erhalten habe.
Die Zunahme der Tausendernote sei Teil des Schweizer Trends hin zu Barzahlung und des Misstrauens gegenüber dem Bankensystem in Folge der Finanzkrise. Das Gleiche sei passiert, als letztes Jahr der Wert des Schweizer Frankens stark zugenommen habe. «Die Verwendung von Bargeld ist wichtiger Bestandteil der Schweizer Kultur», erklärte die Regierung.
Bargeld ist in der Schweiz immer noch weit verbreitet, besonders um die monatlichen Rechnungen oder die Internetkäufe zu bezahlen. Die Verwendung von Kreditkarten ist eine noch junge Entwicklung.
Die Europäische Zentralbank hat am 4. Mai mitgeteilt, sie werde gegen Ende 2018 keine 500-Euro-Noten mehr drucken, aus Angst vor Missbrauch für illegale Aktivitäten. Die bereits gedruckten Noten behalten ihre Gültigkeit.
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