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Max Göldi in Libyen erstmals vor Gericht erschienen

Erstmals ist der Schweizer Max Göldi am Donnerstag zu seinem Berufungsprozess wegen angeblicher Visavergehen in Tripolis vor Gericht erschienen. Bislang war er nicht vor Gericht erschienen - aus Angst, verhaftet zu werden.

Göldi sei danach wieder in die Schweizer Botschaft in Tripolis zurückgekehrt, erklärte das Aussenministerium in Bern. Das Urteil gegen Göldi soll gemäss Amnesty International am 4. Februar gefällt werden. Amnesty-Sprecherin Manon Schick begrüsste das Erscheinen Göldis als «Schritt hin zu einer möglichen Befreiung der beiden Schweizer».

Am Sonntag war bereits der zweite Schweizer, Rachid Hamdani, erstmals vor Gericht erschienen. Das Urteil des Berufungsgerichts gegen ihn wird nach den Angaben von Hamdanis libyschem Anwalt Salah Zahaf am 31. Januar gefällt.

Beide Schweizer waren Ende November in erster Instanz zu 16 Monaten Haft wegen illegalen Aufenthalts in Libyen verurteilt worden.

Der Berufungsprozess gegen Göldi hätte ursprünglich bereits am 22. Dezember beginnen sollen. Doch er wurde mehrfach verschoben, weil das Gericht darauf bestand, der Angeklagte habe zu erscheinen. Diese erschienen nicht, weil sie eine Verhaftung befürchteten. In der Botschaft können sie nicht verhaftet werden.

Die Schweizer Geschäftsleute beharrten jedoch auf einer schriftlichen Garantie, dass sie wieder in die Botschaft zurückkehren könnten. In dieser harren sie praktisch seit Beginn der Affäre Gaddafi vor über eineinhalb Jahren aus. Gemäss Anwalt Zahaf hatte – unter deutscher Vermittlung – schliesslich die Gaddafi-Stiftung eine solche Garantie abgegeben.

Libyen führt gegen Göldi und Hamdani jeweils noch einen zweiten Prozess. Ende Monat sollen sich die beiden wegen angeblicher illegaler wirtschaftlicher Tätigkeit vor Gericht verantworten.

Die beiden waren im Juli 2008 in der libyschen Hauptstadt Tripolis festgenommen worden. Einige Tage zuvor hatte die Genfer Polizei einen anderen Sohn Gaddafis, Hannibal, und dessen Frau wegen Misshandlung von Bediensteten festgenommen.

swissinfo.ch und Agenturen










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