Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Schweizer U-17-Fussballer stehen im WM-Final

Im Final! Haris Seferovic (links) und Nassim Ben Khalifa legten den Grundstein für die grossartige Schweizer Qualifikation. Keystone

Der Traum vom WM-Titel für die Schweizer U17-Junioren geht weiter. Dank eines nie gefährdeten 4:0-Sieges gegen Kolumbien qualifizierte sich die Equipe von Dany Ryser für den Final vom Sonntag. Dort trifft sie auf Titelhalter Nigeria.

Für die beste Leistung, die ein Schweizer Team je an einer Fussball-WM zeigte, erhielten die Youngsters Lob von jemandem, den sie lieber morgen als übermorgen persönlich kennenlernen möchten: Von Ottmar Hitzfeld, dem Coach der A-Nationalmannschaft.

«Ich kann der Mannschaft nur gratulieren zu dieser aussergewöhnlichen Leistung. Die ganze Schweiz kann stolz sein auf diese jungen Fussballer», sagte der Startrainer, der im nächsten Sommer ebenfalls auf den schwarzen Kontinent reisen wird, mit der Schweiz an die WM in Südafrika.

«Sie haben bei nicht einfachen äusseren Bedingungen einen sensationellen Erfolg erzielt. Das gesamte Team spielte auf sehr hohem Niveau. Es trat sehr ausgeglichen, ohne einen einzigen schwachen Punkt und mit sehr vielen starken Eigenschaften auf.» Wenn das keine zusätzliche Motivation für den Höhepunkt vom Sonntag ist…

Optimaler Beginn

Die Schlüsselszene in Lagos ereignete sich bereits in der 13. Minute, als sich der Schweizer Nassim Ben Khalifa auf der rechten Seite durchsetzte: Zunächst prüfte er Kolumbiens Goalie Bonilla.

Im Anschluss konnte Santiago Arias den Nachschuss des GC-Stürmers im Fünfmeterraum nur noch mit der Hand abwehren, worauf der Kolumbier die rote Karte sah. Den fälligen Penalty verwertete Ben Khalifa souverän.

Höherer Sieg wäre möglich gewesen

In der Folge überzeugte die Schweiz mit gefälligem Kombinationsspiel, verpasste es zunächst allerdings, die Führung noch vor der Pause auszubauen. Die beste Gelegenheit bot sich nach rund einer halben Stunde erneut Ben Khalifa.

Der GC-Stürmer agierte vor Goalie Bonilla jedoch zu überhastet. Besser machte es sein Teamkollege Haris Seferovic, der neun Minuten vor der Pause den Ball nach einem mustergültig vorgetragenen Angriff um den Torhüter der Südamerikaner dribbelte und sein viertes Turnier-Tor zur 2:0-Führung erzielte.

Sekunden vor der Pause hätte Granit Xhaka die Partie bereits entscheiden können, sein Schlenzer landete jedoch nur an der Latte.

Begeisternder Angriffsfussball

Nach der Pause liess das 3:0 dann jedoch nicht lange auf sich warten: Abwehrspieler Bruno Martignoni hämmerte den Ball in der 50. Minute aus spitzem Winkel unter die Latte. Es folgte ein 40-minütiges Schaulaufen der Schweizer Jungstars, in dem Abwehrspieler Ricardo Rodriguez in der 68. Minute mit seinem Abstauber-Tor den Schlusspunkt setzte.

Im Final um den WM-Pokal trifft die Schweiz am Sonntag in Abuja auf Nigeria. Die Gastgeber und amtierenden U-17-Weltmeister besiegten Spanien 3:1. Das Schweizer Fernsehen überträgt das Endspiel wiederum live (19 Uhr).

swissinfo.ch und Agenturen

Die Spieler der Schweizer Nachwuchs-Nationalmannschaften wurden wegen ihrer grossen internationalen Erfolge zwischen 2002 und 2004 Titanen genannt.

2002 wurden sie U-17-Europameister.

Im selben Jahr erreichte die U-21 bei der EM den Halbfinal.

2004 kam die U-19-Nati bei der EM in den Halbfinal.

2005 schaffte die U-20-Auswahl die WM-Teilnahme.

2009 schaffte die U17 an der WM wie an der EM die Halbfinalqualifikation.

Bei den U-17 sind die jungen Schweizer Fussballer Spitze.

Auf U-19-Stufe spielen dann «Schweizer Gymnasiasten gegen ausländische Profis», sagt Hansruedi Hasler.

Damit auch die 18- und 19-Jährigen zu den besten gehören, sollen sie laut Konzept von Hansruedi Hasler zwei Jahre voll auf die Karte Spitzensport setzen können.

Dabei werden sie so begleitet, dass sie möglichst nicht Gefahr laufen, im Falle des sportlichen Scheiterns auch privat den Boden unter den Füssen zu verlieren.

Beliebte Artikel

Meistdiskutiert

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft