Stadt Grenchen zeigt sich bestürzt über erneuten Flugzeugabsturz
(Keystone-SDA) Mit grosser Betroffenheit hat die Stadt Grenchen SO auf den Absturz eines Transportflugzeuges beim Flugplatz Grenchen reagiert. Der Pilot war am Sonntag ums Leben gekommen. Es handelt sich um einen weiteren tödlichen Unfall innerhalb eines halben Jahres.
Die Betroffenheit bei den Grenchner Behörden über den Flugunfall des Transportflugzeugs des Vereins «Skydive Grenchen» sei gross, teilte die Stadtkanzlei am Montag mit. Man sei «tief bestürzt».
Das einmotorige Flugzeug war am Sonntag kurz nach 14.00 Uhr aus bislang ungeklärten Gründen abgestürzt. Nach Angaben der Kantonspolizei Solothurn befand sich der Pilot zum Zeitpunkt des Flugunfalls alleine an Bord. Er sei noch auf der Unfallstelle verstorben.
Elf Personen waren demnach zuvor mit dem Fallschirm abgesprungen und sicher am Boden gelandet. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) leitete eine Untersuchung ein, um den genauen Unfallhergang und die Unfallursache zu ermitteln.
Wie die Stadtkanzlei Grenchen weiter mitteilte, wird an der Sportlerehrung der Stadt und Region Grenchen Ende März eine Trauerminute für den verunglückten Piloten abgehalten. Am Anlass würden einige von Fallschirmspringer von «Skydive Grenchen» für ihre sportlichen Leistungen geehrt.
Bereits am vergangenen 9. September war ein Kleinflugzeug beim Flugplatz abgestürzt. Der Pilot und ein Passagiere kamen ums Leben. Die einmotorige Maschine war im Endanflug aus geringer Höhe auf eine Wiese gestürzt. Der Schlussbericht der Sust zur Unfallursache liegt noch nicht vor.
Schwerer Vorfall im September 2020
Gemäss eines Schlussberichts der Sust war das am Sonntag abgestürzte Transportflugzeug im September 2020 in einen schweren Vorfall verwickelt gewesen. Der Pilot war daran, über dem Flugplatz Grenchen Fallschirmspringer abzusetzen und leitete den Rückflug ein, wie aus dem Schlussbericht von Juli 2023 hervorgeht.
Gleichzeitig bereitete sich der Pilot eines Helikopters auf den Abflug vor. Der Platzverkehrsleiter erteilte die Startfreigabe, die durch die aktive «Parabox», den für die Fallschirmspringer reservierten Raum, führte. Das Flugzeug und der Helikopter kamen sich laut Sust gefährlich nahe.
Beide Piloten hätten angegeben, das jeweils andere Luftfahrzeug nie gesehen zu haben. Auch sei der schwere Vorfall der Sust nicht gemeldet worden und sei erst einige Monate später bekannt geworden, hiess es im Bericht. Als Konsequenz wurde ein standardisiertes Verfahren für den Platzverkehrsleiter eingeführt.