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Sturmtief «Frederico» fordert ein Todesopfer

Einsatzkräfte im Kanton Zürich rückten in der Nacht auf Freitag wegen "Frederico" zu rund 100 Einsätzen aus. Schutz und Rettung Zürich sda-ats

(Keystone-SDA) Der bisher stärkste Herbststurm dieser Saison ist in der Nacht auf Freitag mit Orkanböen von bis zu Tempo 170 über die Schweiz gefegt. Die Einsatzkräfte mussten dutzendfach ausrücken, eine Person kam durch einen umstürzenden Baum ums Leben.

«Frederico» brachte auf dem Säntis Orkanböen von 171 km/h mit sich, wie MeteoSchweiz am Morgen auf dem Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter, meldete. Auf dem Uetliberg bei Zürich wurden 133 km/h gemessen, auf dem Hörnli im Zürcher Oberland 134 km/h. Auf dem Napf gab es Windspitzen von 135 km/h und auf dem Berner Bantiger von 152 km/h.

Aber auch im Flachland blies der Sturm heftig: In Luzern und Bern lagen die Böenspitzen gemäss MeteoSchweiz mit 118 respektive 102 km/h in den Top 10 der höchsten je gemessenen Windgeschwindigkeiten. In Plaffeien FR und Egolzwil LU wurden 111 km/h gemessen, in Steckborn TG 105 km/h gemessen und in Zürich 100 km/h.

Mann in Auto getötet

In Gurzelen im Kanton Bern wurde ein Auto von einem umstürzenden Baum getroffen. Der Fahrer wurde dabei nach Angaben der Kantonspolizei eingeklemmt und dabei schwer verletzt. Als die Rettungskräfte eintrafen, konnten sie nur noch den Tod des Mannes feststellen.

Insgesamt gingen bei der Polizei zwischen Donnerstagabend und Freitagmorgen über 90 Unwettermeldungen ein, wie es auf Anfrage hiess. Vor allem in den Gebieten Mittelland, Emmental, Oberaargau und Bern wurden umgestürzte Bäume oder weggewehte Baustellensignalisationen gemeldet. Die freiwillige Feuerwehr von Schutz und Rettung Bern musste für 15 Einsätze aufgeboten werden.

100 Einsätze der Zürcher Polizei

Im Kanton Zürich rückten die Einsatzkräfte wegen umgestürzter Bäume rund 100 mal aus, wie Schutz und Rettung auf X berichtete. Rund 20 Einsätze entfielen auf die Stadt Zürich. Die Leitzentrale sei während der intensivsten Phase mit zusätzlichem Personal betrieben worden. Meldungen über grössere Schäden aufgrund des Sturms lagen am frühen Freitagmorgen keine vor.

Auch in der Ostschweiz ginge zahlreiche Meldungen wegen umgestürzter Bäume ein. Die Kantonspolizei St. Gallen verzeichnete rund 25 Einsätze im Zusammenhang mit dem Sturm, wie diese auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

Stromausfälle in Ausserrhoden und Schaffhausen

Ein ähnliches Bild zeigte sich im Kanton Thurgau. Bei der dortigen Einsatzzentrale gingen knapp 30 Meldungen in Zusammenhang mit dem Sturm ein. 20 Mal betraf es umgestürzte Bäume. In Schwellbrun AR wurde eine Stromleitung beschädigt, was zu einem zwischenzeitlichen Stromausfall führte. Auch in den Schaffhauser Gemeinden Bargen, Beggingen, Merishausen und Schleitheim fiel der Strom in der Nacht auf Freitag wegen «Frederico» zeitweise aus. Meldungen über Verletzte gab es bis am frühen Freitagmorgen keine.

Die Luzerner Polizei berichtete auf X derweil von 46 eingegangenen Meldungen, auch hier waren umgestürzte Bäume und Bauabschrankungen sowie heruntergefallenen Ästen der Grund. Berichte über verletzte Personen gab es auch hier keine.

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