Suizide nehmen ab – assistierte Suizide hingegen stark zu
(Keystone-SDA) Die assistierten Suizide – sprich Sterbehilfe – haben in der Schweiz stark zugenommen. Sie näherten sich 2018 mit einem Anstieg von 17 Prozent der Marke von 1 pro 50 Todesfällen an, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte.
Im Jahr 2018 starben in der Schweiz insgesamt 1002 Personen (712 Männer und 290 Frauen) durch Suizid, dies entspricht 1,5 Prozent aller Todesursachen. Im Vergleich zu 2017 hat die Zahl der Suizide um 41 Fälle abgenommen.
Wie bei anderen Todesursachen gibt es auch bei der Häufigkeit von Suiziden Altersunterschiede, wobei die Zahlen bei Personen unter 65 Jahren (466 Männern und 206 Frauen) deutlich höher sind als bei Personen ab 65 Jahren (246 Männer und 84 Frauen).
Während die Zahl der Suizide seit 2010 insgesamt bei jeweils knapp über 1000 pro Jahr stabil geblieben ist, hat sich die Zahl der assistierten Suizide mit 1176 Fällen (499 Männer und 677 Frauen) im Jahr 2018 gegenüber dem Jahr 2010 mehr als verdreifacht.
1,8 Prozent aller Todesfälle
Im Vergleich zum Vorjahr betrug der Anstieg der Sterbehilfe-Fälle 17 Prozent. Damit machte diese Ursache im Jahr 2018 1,8 Prozent aller Todesfälle in der Schweiz aus und kam somit häufiger vor als nicht-assistierter Suizid.
Im Gegensatz zu Suiziden waren assistierte Suizide bei Personen ab 65 Jahren (431 Männer und 598 Frauen) häufiger als bei Jüngeren (68 Männer und 79 Frauen).
Sterbehilfe ging vorwiegend mit folgenden Grunderkrankungen einher: Krebs (40,7 Prozent), Krankheiten des Nervensystems (11,5 Prozent), Herz-Kreislauf-Erkrankungen (12,8 Prozent) und anderen Erkrankungen wie chronischen Schmerzen, Demenz, Depression und Multi-Morbidität (35,0 Prozent), die mit zunehmendem Alter häufiger auftreten.
Herz-Kreislauf und Krebs
In der Schweiz sind im Jahr 2018 insgesamt 67’088 Personen gestorben, 0,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die häufigsten Todesursachen waren erneut Herz-Kreislauf-Erkrankungen (30,7 Prozent) und Krebserkrankungen (25,9 Prozent).
Laut dem BFS machten alle anderen Todesursachen jeweils weniger als 10 Prozent der Todesfälle aus, darunter Demenz mit 9,6 und Atemwegserkrankungen mit 6,9 Prozent. Insgesamt haben sich die Häufigkeiten der Todesursachen im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert – mit Ausnahme der assistierten Suizide.