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Alles über die Schweizer:innen im Ausland in neun Grafiken

menschenmasse am flughafen
Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer im Ausland: Laut BFS wandern jedes Jahr rund 30'000 Schweizerinnen und Schweizer aus. Keystone / Urs Flueeler

Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer leben im Ausland, oft mit mindestens einem anderen Pass als dem roten in der Tasche. Was sind ihre Profile, was sind ihre bevorzugten Länder? Die Details in neun Grafiken.

In den letzten zehn Jahren sind durchschnittlich 30’000 Schweizerinnen und Schweizer pro Jahr ausgewandert.

Weitere hilfreiche Artikel zum Auswandern und Leben im Ausland finden Sie auf unserer Seite «Auswandern leicht gemacht». Offizielle Informationen des Bundes sind auf der Seite des EDA verfügbar, für weiterführende Beratungen steht die Auslandschweizer-Organisation (ASO) zur Verfügung.

Gemäss den neusten Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) Externer Linklebten Ende 2024 mehr als 826’700 Schweizer Staatsangehörige – 11,2% der Schweizer Bevölkerung – ausserhalb der Landesgrenzen.

Das sind 80’000 Personen mehr als vor zehn Jahren und eine Zunahme um 320’000 Personen seit 1993. Allein zwischen 2023 und 2024 ist die Diaspora um mehr als 13’000 Personen gewachsen.

In allen Regionen der Welt ist die Zahl von Schweizer:innen mehr oder weniger stark angestiegen, mit Ausnahme von Lateinamerika, wo sie unverändert blieb.

Die Auswanderungen erklären diesen Aufwärtstrend nur zum Teil, auch die Geburten von Schweizer Kindern im Ausland sowie die Einbürgerungen tragen zu diesem Anstieg bei.

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Fast zwei Drittel der Auslandschweizer:innen leben in Europa

64% der Expats leben in Europa, hauptsächlich in den Nachbarländern. Mit 212’100 Personen beheimatet Frankreich die grösste Gemeinschaft, gefolgt von Deutschland und Italien.

Die Auswanderungszahlen der letzten fünf JahreExterner Link bestätigen dieses Trio: 19% aller Auswanderungen von Schweizerinnen und Schweizern gingen nach Frankreich, 11% nach Deutschland, 6% nach Italien.

Die USA sind das viertwichtigste Zielland von Schweizer Staatsangehörigen und machen 5% der Auswanderung aus. Sie ist auch das Land, das ausserhalb Europas mit 84’700 Personen über die grösste Gemeinschaft von Auslandschweizer:innen verfügt. Insgesamt lebt fast ein Viertel der Diaspora auf dem amerikanischen Kontinent.

Argentinien ist das lateinamerikanische Land, das die meisten Schweizerinnen und Schweizer zählt (15’100), vor Brasilien und Chile. Auf dem asiatischen Kontinent ist es Israel (24’400 Auslandschweizer:innen), vor Thailand.

In Ozeanien konzentriert sich die Schweizer Gemeinschaft vor allem auf Australien (26’600) und auf dem afrikanischen Kontinent auf Südafrika (7700).

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>>> In fünf Ländern wohnte 2024 keine Schweizer Staatsangehörige:

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In diesen Ländern wohnen keine Schweizer

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Schweizerinnen und Schweizer sind überall auf der Welt verteilt. Nur in fünf Ländern lebt zurzeit kein:e Auslandschweizer:in – zumindest offiziell.

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Eine mehrheitlich weibliche Diaspora

Im letzten Jahrzehnt wanderten etwas mehr Schweizer Männer als Frauen ins Ausland aus: Jedes Jahr machten sie im Durchschnitt 52% der Auswandernden aus.

Dennoch sind die Frauen in der Diaspora leicht in der Mehrheit (54% gegenüber 46% Männern). Dieser Unterschied, der in allen Ländern mit grossen Auslandschweizergemeinschaften zu beobachten ist, dürfte auf Personen zurückzuführen sein, die als Schweizer Staatsangehörige geboren wurden oder die Staatsbürgerschaft im Ausland erworben haben.

Eine bemerkenswerte Ausnahme findet sich im Vatikan, wo fast alle der 158 Auslandschweizer Männer sind. Die Päpstliche Schweizergarde ist nämlich ein rein männliches Militärkorps.

Am häufigsten wandern junge Erwachsene aus

Die Altersgruppe der 20- bis 35-Jährigen verzeichnet die meisten Auswanderungen von Schweizerinnen und Schweizern (ein Drittel aller Auswanderungen).

Eine zweite Welle ist bei den Seniorinnen und Senioren zu beobachten: 20% aller Auswanderungen ins Ausland entfallen auf die Altersgruppe der 55- bis 69-Jährigen.

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>> Viele Schweizer Staatsangehörige wandern im Rentenalter aus finanziellen Gründen aus, wie dieser Artikel zeigt:

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Die Mehrheit der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer (55%) ist im erwerbsfähigen Alter. Etwa ein Fünftel der im Ausland lebenden Personen ist jünger als 18 Jahre, und fast jede Vierte ist 65 Jahre oder älter.

In den letzten Jahren waren die Senior:innen die am stärksten wachsende Gruppe (+4% zwischen 2023 und 2024, nach einem ähnlichen Anstieg im Vorjahr).

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Die Extrempunkte der Alterspyramide 

Unter den Ländern, die grosse Schweizergemeinschaften beherbergen, stechen Thailand, Portugal, Spanien und Südafrika mit einem hohen Anteil an Senior:innen hervor.

Während das Durchschnittsalter aller Auslandschweizer:innen 43 Jahre beträgt, liegt es in Thailand bei 55 Jahren. Zwischen 2023 und 2024 hat der Anteil der Schweizer Senior:innen besonders in Portugal und Thailand zugenommen (+16% bzw. +7%).

Im Gegensatz dazu befindet sich in Israel die bei weitem jüngste Auslandschweizergemeinschaft: Fast die Hälfte der Schweizer:innen in Israel ist minderjährig, und das Durchschnittsalter der Diaspora liegt bei 27 Jahren.

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Auf drei Kantone entfällt die Hälfte der Auswanderungen

Ein Blick auf die Herkunftskantone der ausgewanderten Schweizerinnen und Schweizer zeigt, dass die Kantone Zürich, Waadt und Genf zahlenmässig dominieren. Zusammen machen diese drei urbanen und globalisierten Kantone fast die Hälfte der zwischen 2019 und 2023 registrierten Auswanderungen aus.

Dies ist nicht nur auf ihre Bevölkerungszahl zurückzuführen. Selbst wenn man berücksichtigt, dass Zürich und Waadt zu den bevölkerungsreichsten Kantonen gehören, sind sie immer noch überrepräsentiert.

Noch mehr gilt dies für Genf: 13% der ausgewanderten Schweizer Staatsangehörigen stammen aus diesem kleinen Kanton, der aber nur 5% der Schweizer Bevölkerung des Landes beherbergt.

Die meisten von ihnen blieben in der Agglomeration des Grossraums Genf auf der französischen Seite. Nach Angaben der Organisation Genevois sans frontièresExterner Link veranlasst die Wohnungsnot im Kanton jedes Jahr zwischen 2500 und 3000 Genferinnen und Genfer, ins benachbarte Frankreich zu ziehen. Eine hohe Zahl, wenn man bedenkt, dass im Jahr 2023 insgesamt 3700 Personen aus dem Kanton Genf ausgewandert sind.

Umgekehrt ist Bern der zweitbevölkerungsreichste Kanton (13% der Schweizer Wohnbevölkerung), aber nur für 8% der Ausgewanderten der Herkunftskanton.

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Drei Viertel der Auslandschweizer:innen besitzen mehrere Staatsangehörigkeiten

Drei Viertel der Auslandschweizer:innen besitzen neben der Schweizer Staatsbürgerschaft einen oder mehrere andere Pässe.

Dieser Anteil variiert jedoch je nach Wohnsitzland deutlich. Den höchsten Anteil an Schweizer:innen, die keine andere Staatsangehörigkeit besitzen, gibt es in Thailand. In Argentinien hingegen besitzt fast die gesamte Schweizer Diaspora mehrere Staatsangehörigkeiten.

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Rund die Hälfte der ausgewanderten Schweizerinnen und Schweizer kehrt zurück

Das BFS hat die MigrationsverläufeExterner Link einer Kohorte von Personen zwischen 2011 und 2022 untersucht. Es handelt sich dabei um die bisher beste verfügbare Statistik, um sich ein Bild über die Dauer des Auslandaufenthalts von Schweizerinnen und Schweizern zu machen, die sich für eine Auswanderung entschieden haben.

Es zeigt sich, dass mehr als die Hälfte der Personen mit Schweizer Staatsbürgerschaft, die 2011 aus der Schweiz ausgewandert sind, 2022 wieder in der Schweiz leben, wobei es je nach Geburtsort erhebliche Unterschiede gibt.

In der Schweiz geborene Personen kehren häufiger in ihr Herkunftsland zurück als im Ausland geborene Personen (Rückkehrquote nach 11 Jahren: 56% gegenüber 40%).

Auch die Dauer der Auswanderung ist bei in der Schweiz geborenen Personen tendenziell kürzer: Mehr als ein Drittel kehrt innerhalb von drei Jahren nach der Auswanderung in die Schweiz zurück, während es bei den im Ausland geborenen Personen weniger als ein Viertel ist.

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Ist der Ruf der Ferne stärker als das Heimweh?

Jedes Jahr wagen mehr Schweizerinnen und Schweizer den Schritt ins Ausland als in die Schweiz (oder zurück) ziehen. Eine Ausnahme bildete in den letzten 30 Jahren nur das Jahr 2020, das von der Corona-Pandemie geprägt war. Seither hat die Auswanderung wieder zugenommen.

Im Jahr 2023 (letztes verfügbares Jahr) verliessen fast 31’000 Personen die Schweiz und rund 22’000 wanderten in die Schweiz ein.

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Editiert von Samuel Jaberg; Übertragung aus dem Französischen: Janine Gloor und Melanie Eichenberger

Dieser Artikel wurde erstmals am 7. Oktober 2024 veröffentlicht. Wir haben ihn am 28. März 2025 mit den neuesten Daten,Externer Link die uns vom Bundesamt für Statistik zur Verfügung gestellt wurden, aktualisiert und ergänzt.

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