Die erste Auslandschweizerin bei «Bauer, ledig, sucht…» sorgt für Exotik
Brigitte wohnt seit über zehn Jahren in Suriname, Südamerika. Bei der Fernsehsendung "Bauer, ledig, sucht…" versucht sie ihr Glück. Wird es mehr als nur ein exotischer TV-Auftritt? Wir haben ihre ersten zwei Folgen geschaut.
Ein Garten wie ein Schlaraffenland, tropische Temperaturen und ein Alltag, der von Natur und Naturgewalt geprägt ist: So sieht Brigittes Leben aus. Vor mehr als zehn Jahren ist die gebürtige Obwaldnerin nach Suriname ausgewandert. Dort betreibt sie mitten im Dschungel eine zwei Hektaren grosse Farm, auf der sie Bananen- und Kakaobäume anbaut.
Und diverse andere Früchte sowie Gemüse. «Meine Idee war, dass ich mich überall im Garten umdrehen und etwas zu essen finden kann», sagt die 62-Jährige.
Brigitte spricht fliessend Niederländisch, die Sprache, welche die Kolonialisten dem kleinsten Land Südamerikas hinterlassen haben. In Suriname ist sie mittlerweile fest verwurzelt, doch sie möchte ihr Glück mit einem Partner teilen. «Wenn man viel alleine ist, wird man kurlig», sagt sie. Ein Partner aus der Schweiz würde zudem ein Stück Heimat mitbringen.
Deshalb hat sie einen aussergewöhnlichen Schritt gewagt: Brigitte sucht im Fernsehen einen Mann. Sie hat sich bei der Fernsehsendung «Bauer, ledig, sucht…» des Privatsenders 3+ angemeldet – mit Erfolg. Sie ist in den aktuellen Folgen der Serie zu sehen, die in der Schweiz jeweils am Donnerstagabend ausgestrahlt wird.
Erste Bäuerin aus Übersee
Brigitte konnte gleich aus mehreren Zuschriften auswählen: Drei Männer waren bereit, über 7500 Kilometer Reise auf sich zu nehmen, um sie persönlich kennenzulernen. Die Bäuerin hat sich für Stefan aus dem Kanton Luzern entschieden. Er ist dann mit dem Rollkoffer auf der staubigen Strasse vor ihrer Farm aufgetaucht.
Die Auslandschweizerin sorgt mit ihrer Teilnahme für ein Novum bei der Kuppelsendung. Noch nie hat jemand aus Übersee mitgemacht. Der Wechsel der Fernsehbilder von Schweizer Matten und Bergen zu Brigittes üppigem Dschungelgarten mit Faultier bringt eine exotische Note in die Sendung. In ihrem Vorstellungsvideo schlägt sie mit einer Machete einen Palmwedel ab, der grösser ist als sie selbst.
Doch die Auslandschweizerin passt zum Format. Brigitte hat genaue Vorstellungen von dem Mann, mit dem sie ihr Leben verbringen könnte. Vor allem muss er tropentauglich sein. Um ihn darauf zu testen, serviert sie ihm eine surinamische Suppe mit Hühnerfüssen.
Die WC-Spülung braucht Feingefühl
Stefan ist von Beginn an hin und weg von Brigitte und spricht von Seelenverwandtschaft. Beim Gang durch den Garten beklagt er sich weder über die Hitze noch über Mücken.
Doch den ersten richtigen Test, den Brigitte ihm präsentiert, besteht er nicht: Die kaputte WC-Spülung hat er nicht mit dem nötigen Feingefühl behandelt. Im südamerikanischen Land ist nicht alles so stabil wie in der Schweiz. Und: «Hier ist die Natur der Chef», sagt Brigitte. Fällt ein Ast auf einen Zaun, ist sie einen halben Tag damit beschäftigt, diesen zu reparieren.
Bei der Suppe kann Stefan dafür punkten: Der Hühnerfuss darin schreckt ihn nicht ab, er nagt das Fleisch ab und verlangt nach einer zweiten Portion. Ob es dann für ein Leben zu zweit in Suriname reicht, ist noch unklar.
Editiert von Balz Rigendinger
In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch