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Eine Person mit Maske an der Fasnacht

Die Woche in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Willkommen zu unserer Auswahl einiger der wichtigsten – und buntesten – Geschichten der Schweiz der letzten sieben Tage.

Während Einsatzkräfte der Polizei im ganzen Land derzeit mit Fasnächtler:innen alle Hände voll zu tun haben, versuchen viele Schweizer Politiker:innen herauszufinden, wie sie mit dem unberechenbaren US-Präsidenten umgehen sollen. Auch die Parlamentarier:innen waren in der ersten Woche der Frühjahrssession fleissig – wir werfen einen Blick auf die wichtigsten Entscheidungen.

Ausserdem: Sind die Gerüchte wahr, dass Céline Dion beim diesjährigen Eurovision Song Contest in Basel einen besonderen Auftritt haben wird?

Donald Trump und Volodymyr Zelensky im Weissen Haus
Keystone

Das katastrophale Treffen zwischen Donald Trump und Wolodimir Selenski im Weissen Haus am vergangenen Freitag beherrschte die Schlagzeilen auch in der Schweiz, und hier wächst die Sorge um die Zuverlässigkeit der Vereinigten Staaten.

«Innert Kürze hat Donald Trump die Unsicherheit zum politischen Prinzip erhoben», sagte FDP-Präsident Thierry Burkard am Donnerstag. Die USA würden sich von einer klassischen liberalen Demokratie entfernen und sich teilweise «in das Denkmodell von autokratischen Staaten» begeben.

«Ich bin überzeugt, dass sie sich damit mittelfristig selbst schaden, insbesondere auch wirtschaftlich», sagt der Chef der liberalen FDP. Die Schweiz müsse auf diese geopolitische Unsicherheit reagieren. «Darum braucht es erstens klare sicherheits- und verteidigungspolitische Prioritäten, um sich der veränderten Lage zu stellen.»

Am Dienstag berichtete der Tages-Anzeiger, dass bei mehreren Parlamentarier:innen Zweifel am Kauf der amerikanischen F-35-Jets aufkommen. Sie befürchten, dass Trump einen für die Schweiz vorteilhaften Vertrag möglicherweise nicht akzeptieren könnte. Die Schweiz hat einem Fixpreis von 6 Milliarden Franken für die Flugzeuge zugestimmt, aber die Produktionskosten werden wahrscheinlich steigen.

Am Sonntag sprach sich die SP-Parteispitze gegen ein Freihandelsabkommen mit den USA aus. «Orientieren wir uns an Europa, das den Rechtsstaat und die Demokratie hochhält, oder senden wir das Signal an die Welt, dass wir den Profit über alles stellen?», fragte Co-Parteipräsident Cédric Wermuth rhetorisch.

Die Mitglieder der Grossen Kammer diskutieren ueber Energieversorgung, an der Herbstsession der Eidgenoessischen Raete, am Dienstag, 4. Maerz 2025 im Nationalrat in Bern. (KEYSTONE/Alessandro della Valle)
Keystone / Alessandro Della Valle

Am Montag begann die Frühjahrssession der Eidgenössischen Räte – welches waren die wichtigsten Entscheidungen der ersten Woche?

Am Montag hat das Parlament beschlossen, dass die Schweizer Landwirtschaft in den Jahren 2026 bis 2029 von den Sparmassnahmen des Bundes verschont wird.

Am Dienstag haben National- und Ständerat ihre Differenzen bei der indirekten Presseförderung beigelegt. Im revidierten Postgesetz wird nun stehen, dass die Tageszustellung von Zeitungen der Regional- und Lokalpresse sieben Jahre lang um 10 Millionen Franken pro Jahr stärker ausfällt als bisher. Neu wird die Frühzustellung von Zeitungen mit 25 Millionen Franken pro Jahr subventioniert. Die Vorlage muss nun noch die Gesamtabstimmungen in den beiden Räten am Ende der Frühjahrssession überstehen.

Das neue Schweizer Flugdatenpassagiergesetz ist bereit für die Schlussabstimmung in den eidgenössischen Räten. Am Dienstag hat der Ständerat den Erlass diskussionslos innert weniger Minuten verabschiedet. Das Gesetz soll die rechtliche Grundlage darstellen für ein nationales System zur Erfassung von Flugpassagierdaten – eine Praxis, die in vielen Ländern bereits in Kraft ist. Das oberste Ziel ist der Kampf gegen Kriminalität und Terrorismus.

Am Mittwoch stimmte der Nationalrat einem Abkommen zwischen der Schweiz und dem Vereinigten Königreich zu, das eine Gleichstellung der Regulierungsrahmen der beiden Länder einführt und gegenseitigen Zugang zu den Finanzdienstleistungsmärkten ermöglicht.

Gräber auf Friedhof mit weissen und violetten Blumen
Keystone / Georgios Kefalas

2025 gab es in der Schweiz innerhalb von acht Wochen acht Femizide, so nennt man die geschlechtsspezifische Tötung einer Frau durch einen Mann. Im Jahr 2024 gab es insgesamt 19 Femizide.

«Die meisten Femizide werden im Jahr nach der Trennung begangen, da der Täter in dieser Zeit oft jegliche Macht über sein Opfer verliert und versucht, diese durch einen Femizid wiederzuerlangen», sagt Philippe Bigler, Leiter von Malley-Prairie. Dieses Aufnahmezentrum verfügt über rund 20 Einzimmerwohnungen, die Opfer häuslicher Gewalt und ihre Kinder aufnehmen können.

Er habe eine immer grössere Nachfrage festgestellt, sagte Bigler gegenüber RTS. «2023 konnten 80 Frauen nicht an dem Tag ins Zentrum, an dem sie es wollten. 2024 waren es 120 Frauen, die nicht in das Zentrum eintreten konnten.»

Julia Meier, Mitglied der Frauenorganisation Brava, sagt, die Regierung müsse diese Situation endlich ernst nehmen. «Das Hauptproblem in der Schweiz sind die mangelnden Ressourcen», erklärt sie. «Deshalb fordern wir 350 Millionen Franken für Präventionsarbeit, für den Schutz der Betroffenen, für eine angemessene Strafverfolgung und für eine Gesamtstrategie, die auf den verschiedenen Ebenen des föderalen Systems der Schweiz koordiniert wird.»

Zoë Më
SRF

Der diesjährige Eurovision Song Contest ist nur noch wenige Monate entfernt und die Schweizer Organisator:innen schalten einen Gang höher.

Am Mittwoch wurde bekannt gegeben, dass Zoë Më die Schweiz beim Wettbewerb vertreten wird, der vom 13. bis 17. Mai in Basel stattfindet. Der Song der Freiburger Sängerin wird am Montagmorgen vorgestellt.

Ebenfalls am Mittwoch gaben die Organisator:innen bekannt, dass die zweite Welle an Tickets für die Hauptveranstaltungen des Wettbewerbs am 27. März in den Verkauf gehen wird. In der Zwischenzeit werden in den kommenden Tagen und Wochen auch Tickets für Nebenveranstaltungen wie den EuroClub und die Ü60-Disco verkauft.

Doch stimmen die Gerüchte, dass Céline Dion, die kanadische Sängerin, die 1988 für die Schweiz den Eurovision Song Contest gewann, einen Gastauftritt haben wird? «Wir arbeiten daran», sagt Moritz Stadler, Co-Executive Producer des ESC.

EIi/e Gugge an der Fasnacht
Keystone / Philipp Schmidli

Nächste Woche beginnt am Montag um punkt 4 Uhr morgens mit Gepfeife und Getrommel die Basler Fasnacht – die grösste der Schweiz. Am Montag ist es ausserdem genau 20 Jahre her, dass der Schweizer Umweltschützer und Menschenrechtsaktivist Bruno Manser nach seinem Verschwinden in einem malaysischen Regenwald für verschollen erklärt wurde.

Am Dienstag wird das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) bekannt geben, wie viel Kriegsmaterial die Schweiz im vergangenen Jahr in welche Länder exportiert hat.

Die Schweiz bekommt am Mittwoch einen neuen Bundesrat: Das Parlament wird entweder Markus Ritter oder Martin Pfister als Nachfolger von Viola Amherd wählen.

Bild der Woche

Ueli Schmezer und Fabienne Stämpli leisten das Amtsgelübde respektive den Amtseid.
Keystone / Alessandro Della Valle

Ueli Schmezer und Fabienne Stämpfli, die neusten Mitglieder des Nationalrats, legen am Dienstag in Bern das Amtsgelübde respektive den Amtseid ab. Schmezer war Musiker, Journalist und Moderator. Hier ist er im Jahr 1983Externer Link mit einer schweizerdeutschen Version von The Message zu sehen, einem Rap-Klassiker von Grossmeister Flash and the Furious Five.

Übertragung aus dem Englischen: Claire Micallef

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