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Symbolbild Ladendiebstahl

Die Woche in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Statistiken und Rankings standen diese Woche im Mittelpunkt. Die Zahlen zeigen zum Beispiel, dass die Schweiz immer weniger von Kriminalität verschont bleibt, obwohl sie im Ausland nach wie vor als angenehmes und sicheres Land gilt.

Unser Wochenbriefing zeigt auch, welche Marken den Schweizerinnen und Schweizern am besten gefallen und an die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer vielleicht mit Wehmut denken. Zudem gibt es diese Woche wieder neue Zahlen über die Fünfte Schweiz.

Viel Spass beim Lesen!

Abgesperrter Platz in einer Altstadt
Am 13. März musste ein Platz im Zentrum von Bern gesperrt werden, weil sich eine bewaffnete Person in einem Gebäude aufhielt. Keystone / Alessandro Della Valle

Die Schweiz gilt gemeinhin als sicheres Land. Doch die Statistik kratzt ein wenig an diesem Bild. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der registrierten Straftaten in der Schweiz zum dritten Mal in Folge gestiegen.

Im Jahr 2024 registrierten die Schweizer Polizeikorps 563’633 Straftaten, was einer Zunahme von 7,9% gegenüber dem Vorjahr entspricht, wie das Bundesamt für Statistik mitteilte. Im Jahr 2023 hatte die Zunahme bereits 14% betragen.

Der Anstieg betraf fast alle Deliktarten, war aber bei Fällen von schwerer Gewalt und Cyberkriminalität besonders ausgeprägt. Auch die Zahl der Wohnungseinbrüche nimmt weiter zu, von durchschnittlich 114 auf 126 pro Tag. «Zusammenfassend kann man sagen, dass das statistische Bild der Kriminalität eher beunruhigend ist», kommentiert Le Temps.

Die Statistik zeigt, dass die städtischen Gebiete am stärksten betroffen sind. Spitzenreiter ist der Kanton Basel-Stadt mit 155 Straftaten pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner. Die Stadt am Rheinknie ist auch die Stadt mit den meisten Gewaltdelikten. Die Zahlen geben auch Aufschluss über die Täterschaft. Von den 91’929 Beschuldigten im Jahr 2024 waren weniger als die Hälfte (42,3%) Schweizer Staatsangehörige.

Ein alter Mann, umringt von Medienleuten
Die Medien warteten gespannt auf die Reaktion von Sepp Blatter auf den Ausgang seines Berufungsverfahrens. Keystone / Urs Flüeler

Ebenfalls im Zusammenhang mit Kriminalität und Justiz stand die Schweiz diese Woche im Blickpunkt der ausländischen Medien. Der Schweizer Sepp Blatter, ehemaliger Präsident des Fussball-Weltverbands Fifa, und der Franzose Michel Platini, ehemaliger Präsident der Europäischen Fussballverbands Uefa, standen vor dem ausserordentlichen Berufungssenat des Bundesstrafgerichts.

Wie schon in erster Instanz wurden die beiden ehemaligen Fussball-Spitzenfunktionäre «im Zweifel für den Angeklagten» freigesprochen. Die beiden Männer mussten sich wegen Betrugs, ungetreuer Geschäftsbesorgung und Urkundenfälschung im Zusammenhang mit einer Zahlung von zwei Millionen Franken der Fifa an Michel Platini im Jahr 2011 verantworten.

Die beiden Männer hatten sich stets auf Treu und Glauben berufen und erklärt, die Zahlung sei erfolgt, um ausstehende Lohnzahlungen zu begleichen. Die Bundesanwaltschaft, die vom Appellationsgericht abgewiesen wurde, kann noch Beschwerde beim Bundesgericht einlegen, allerdings nur aus beschränkten Rechtsgründen.

Eine Person bezahlt Bargeldlos mit dem Handy
Die Bezahl-App Twint hat es den Schweizerinnen und Schweizern angetan. Keystone / Christian Beutler

Twint ist auf dem Vormarsch. Dass die Schweizer Bezahl-App im vergangenen Jahr mit 773 Millionen Transaktionen einen Nutzungsrekord aufgestellt hat, war bereits bekannt. Diese Woche wurde aber auch publik, dass Twint zum zweiten Mal in Folge die beliebteste Marke der Schweizerinnen und Schweizer ist.

Dieses Ergebnis kann als Zeichen der Zeit gewertet werden. Denn eine neue Studie der Schweizerischen Nationalbank, die diese Woche veröffentlicht wurde, zeigt, dass im Jahr 2024 das Bargeld bei den täglichen Zahlungen in der Schweiz erstmals von elektronischen Zahlungsmitteln verdrängt wurde.

Man kann die Schweizerinnen und Schweizer auch über den Magen verführen. Zweifel (Kartoffelchips) und Ricola (Kräuterbonbons) belegen die Plätze zwei und drei. Lindt & Sprüngli (Schokolade) belegt den fünften Platz.

Das vom Konsumforschungsunternehmen GfK Switzerland erstellte Ranking untersuchte auch die 20 beliebtesten Non-Profit-Organisationen der Schweiz. Die ersten drei Plätze belegen in dieser Reihenfolge die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega, die Schweizer Paraplegiker-Stiftung und das Schweizerische Rote Kreuz.

Viele Menschen am Flughafen
Keystone / Urs Flüeler

Die Fünfte Schweiz wächst und wächst. Die neusten Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen, dass immer mehr Schweizerinnen und Schweizer ins Ausland ziehen. Im vergangenen Jahr haben sich 826’700 Personen mit Schweizer Pass ausserhalb der Landesgrenzen niedergelassen, 13’300 mehr (+1,6%) als im Vorjahr.

Die neuen Zahlen bringen keine grossen Veränderungen. Nach wie vor lebt weit mehr als die Hälfte (64%) der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer in Europa. Am attraktivsten sind nach wie vor die Nachbarländer: Die grössten Auslandschweizergemeinden befinden sich in Frankreich (212’100), Deutschland (101’000) und Italien (52’600).

Ausserhalb des europäischen Kontinents zieht es die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer nach wie vor am meisten nach Nordamerika (16%). Die grösste aussereuropäische Gemeinschaft befindet sich in den USA (84’700 Personen). Kanada und Australien folgen an zweiter und dritter Stelle.

Die Zahlen des BFS liefern auch interessante Daten zum Profil der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer. Die Statistik zeigt, dass drei Viertel mindestens eine weitere Staatsangehörigkeit besitzen. Mehr als die Hälfte (55%) sind Erwachsene im erwerbsfähigen Alter, also zwischen 18 und 64 Jahren. Minderjährige machen 21%, Seniorinnen und Senioren 24% aus. Frauen (54%) sind in der Diaspora leicht in der Mehrheit.

Ein Bürogebäude
Das Bundesamt für Statistik in Neuenburg wird auch nächste Woche viel zu berichten haben. Keystone / Valentin Flauraud

Die kommende Woche bringt noch mehr interessante Statistiken: Das Bundesamt für Statistik veröffentlicht unter anderem Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung in der Schweiz sowie zu Einkommen, Armut und Lebensbedingungen der Haushalte.

Im Mittelpunkt der Kulturwoche stehen zwei Festivals: Heute Abend werden in Freiburg die Preise des 39. Internationalen Filmfestivals verliehen, und am Freitag beginnt in Nyon das Dokumentarfilmfestival Visions du Réel.

Die Jahresergebnisse 2024 der Versicherungsgesellschaft Die Mobiliar und der Jungfraubahnen schliesslich werden die Wirtschaftswoche prägen.

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