E-Voting: Haben Sie an den Abstimmungen vom 18. Juni elektronisch teilgenommen?
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Im Rahmen der Wiederaufnahme der E-Voting-Tests haben die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer der Kantone Basel-Stadt, St. Gallen und Thurgau die Möglichkeit, ihre Stimme für die Vorlagen vom 18. Juni elektronisch abzugeben.
Sind Sie in einem dieser Kantone gemeldet und haben Sie per E-Voting abgestimmt?
Wie haben Sie es erlebt? Welche Vor- und Nachteile sehen Sie beim neuen System? Erzählen Sie es uns.
Habe teilgenommen, weil zum ersten Mal diese Abstimmung möglich war. Bis anhin ist das Abstimmungsmaterial eingetroffen, wenn die Abstimmung bereits vorüber war.
Da ich seit 12 Jahren mit meinen Schweizer Banken Internet Bangking mache und noch nie ein Problem hatte verstehe ich die ganze Aufregung über das Electronic outing nicht.
Bis jetzt kamen die Unterlagen in Thailand immer zu spät oder gar nicht an. Und Fr. 30.- für die Rücksendung der Unterlagen bezahle ich nicht.
Kann es nicht sein, dass einige Parteien das neue Voting System gar nicht wollen? Denn dann wird ja die Kontrolle der Wähler mit Propaganda schwieriger.
Stefan Della Valle
Thailand
Eigentlich ist E-Voting nichts Neues für mich, denn vor Jahren, als ich noch in Moskau lebte und im Stimmregister meines Heimatkantons Luzern eingetragen war, hatte ich bereits die Möglichkeit, elektronisch abzustimmen, ja sogar elektronisch zu wählen. Leider wurde das E-Voting System des Kantons Luzern und anderen Kantonen dann wegen mangelnder Sicherheit eingestellt. Inzwischen lebe ich in Bangkok und, nachdem ich zwischendurch in der Schweiz angemeldet war und nun im Stimmregister des Kantons Thurgau eingetragen bin, gehöre ich wieder zu den Glücklichen, die jenen Sonntag mit dem neu entwickelten System der Post elektronisch abstimmen durften.
Brieflich Abstimmen in Thailand war immer ein Problem. Während ich die Wahlunterlagen in Bangkok zwar ein bis zwei Wochen vor dem Abstimmungstermin erhielt, bekamen meine Kollegen in ländlichen Gebieten Thailands die Unterlagen oft erst nach dem Abstimmungstermin. Das Problem für mich war die Rücksendung des Wahlumschlags. Die Rücksendung der Unterlagen mit der normalen Post dauert zwei bis drei Wochen, so dass das Abstimmungsbulletin jeweils erst nach dem Abstimmungstermin eintraf und somit wertlos war. Herr Filippo Lombardi könnte ein Lied davon singen, denn er hätte die letzten Ständeratswahlen wohl gewonnen, wenn alle Stimmen der Auslandschweizer rechtzeitig eingetroffen wären. Der Versand des Stimmkuverts per DHL wäre eine Möglichkeit, aber sehr teuer und welcher Rentner hat schon das Geld dafür.
Diesmal wartete ich also gespannt auf die Abstimmungsunterlagen. Sie kamen pünktlich am 29. Mai an. Da ich mich für das politische Geschehen in der Schweiz ziemlich interessiere, wusste ich bereits, wie ich abstimmen würde. Die Abstimmungswebsite https://tg.evoting.ch war leicht zugänglich. Mit den mitgelieferten Anleitungen war es ein leichtes Spiel, selbst für einen älteren, nicht sehr versierten IT-Mann wie ich. Der ganze Prozess dauerte lediglich ein paar Minuten.
Allerdings, viele meiner Kollegen aus den ländlichen Gegenden Thailands erhielten die Abstimmungsunterlagen wiederum erst nach dem Datum der Abstimmung. Für diese ist auch das jetzt in den Kantonen BS, SG und TG in der Probephase befindliche E-Voting System nutzlos. Die Unterlagen müssten elektronisch an die Stimmberechtigten geschickt werden.
Nachträglich habe ich erfahren, dass insgesamt 4'239 Personen oder 53 Prozent der abstimmenden Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer aus den Kantonen BS, SG und TG vom E-Voting Gebrauch machten. Es gab keine Unregelmässigkeiten und keine Versuche, die E-Voting-Plattform anzugreifen, wie im Voraus befürchtet wurde. Das sind gute Nachrichten, und ich hoffe, dass sich weitere Kantone dem E-Voting-System der Post anschliessen werden und dass auch die kommenden Parlamentswahlen im Oktober über das E-Voting-System durchgeführt werden können. Ich bin überzeugt, dass E-Voting die Wahlbeteiligung der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer erhöhen wird, und bei nahezu 250'000 im Stimmregister eingetragenen Personen ist das ein beachtlicher Anteil. Aber es muss unbedingt auch ein System geschaffen werden, in dem die Stimmunterlagen elektronisch an die Stimmberechtigten geschickt werden. Erst dann haben alle stimm- und wahlwilligen Auslandschweizer die Möglichkeit an den eidgenössischen Wahlen und Abstimmungen teilzunehmen.
Josef Schnyder
Delegierter für Thailand im Auslandschweizerrat der ASO
Bangkok, 3. Juli 2023
Ich lebe in Kuala Lumpur und fand es grossartig meine Stimme elektronisch abzugeben. Ich hoffe sehr, dass in zukunft mehr auslandschweizer diese möglichkeit war nehmen. Wir alle haben die möglichkeit an den wahlen teil zu nehmen um entscheidungen zu machen die für die Zukunft der Schweiz wichtig ist. Vor allem die Neutralität .
Nun für mich ist es klar, dass ich als Schweizer, welcher zur Zeit im Ausland wohnt, das Recht habe, auf eidgenössischer Basis, die Abstimmungen zu machen. Viele Auslandschweizer und Auslandschweizerinnen sind zum Beispiel wegen beruflichen Gründen im Ausland kehren aber später zurück. Ich hatte den Vorteil auf elektronischer Basis die letzte Abstimmung zu machen. Leider ging das trotzdem nicht, da ich die Unterlagen erst 5 Tage nach der Abstimmung erhalten habe un d das innerhalb Europa.
Ich lebe in den USA und glaube nicht, dass ich das Recht habe, den Schweizern in der Schweiz vorzuschreiben, wie sie ihr Land zu führen haben. Das Gleiche gilt für Amerikaner, die nicht hier in den USA leben.
Living in the USA I don't believe it is my right to tell the Swiss in Switzerland how to run the country. The same goes for Americans not living here in the US.
Dieses Recht sei Ihnen vollumfänglich zugestanden. Aber gestehen Sie anderen bitte auch das Recht zu, es anders zu sehen und sich entsprechend zu engagieren. Das Schweizer Rechtssystem überlässt diese Entscheidung dankenswerterweise jedem einzelnen.
Wie schön für die "Auslandschweizer".
Nun... kann mir jemand helfen, dies zu verstehen?
Die "Auslandschweizer" sind Menschen, die sich freiwillig entschieden haben, die CH zu verlassen, um anderswo grünere Weiden zu finden, deren Stimmrecht bei Schweizer Wahlen aber immer noch sakrosankt ist. Welchen Beitrag leisten sie im Gegenzug für ihr Stimmrecht an die CH, während sie "Auslandschweizer" sind? Bezahlen sie immer noch Schweizer Kantons- und Bundessteuern auf ihr Einkommen? Zahlen sie immer noch die Vermögenssteuer? Zahlen sie immer noch in die Schweizer Renten ein - nicht zu ihrem eigenen Nutzen - sondern aus "Solidarität" mit den unteren Lohnklassen? Leisten die "Auslandschweizer" überhaupt noch einen Beitrag an die Wirtschaft oder an die laufenden Kosten des CH-Mutterlandes?
Bitte beantworten Sie die obigen Fragen, damit ein transparenter Vergleich zu den 25-30% der in der CH lebenden Ausländern möglich ist, die aktiv zur Verbesserung der CH beitragen und Steuern und Sozialversicherungsbeiträge zahlen, die direkt den Rentnern zugute kommen - die aber kein Stimmrecht haben.
How wonderful for the “Swiss Abroad”.
Now…can someone help me understand this please:
The “Swiss Abroad” are people who have willingly chosen to abandon CH for greener pastures elsewhere but whose right to vote in Swiss elections is still sacrosanct. In return for their right to vote what is their contribution to CH while they are “Swiss Abroad”? Do they still pay Swiss cantonal and federal taxes on their earnings? Still pay the “wealth” tax? Still pay into the Swiss pensions - not for their own benefit - but for the sake of “solidarity” with the lower paid classes? Do the “Swiss Abroad” contribute anything else at all for economy or the daily running costs of the CH motherland?
Please someone answer the above questions so that it is a transparent comparison to the 25-30% of ausländer living in CH and who actively contribute to the betterment of CH and pat taxes and social security contributions that directly help it’s pensioners - but who do not have the right to vote.
Heikle Argumentationskette: wer also in der Schweiz keine Steuern bezahlt, darf nicht wählen und abstimmen. Finde den Fehler...
And how is that any different to your counter argument? If you pay taxes in CH and are not allowed to vote - how is that ok?
And if you do not pay taxes in CH you can still vote - How is that ok to influence the way a country functions when you do not even live in the country?
Zwei völlig verschiedene Themen, die besser nicht miteinander verquickt werden. Läuft dann unter dem neudeutschen Begriff "Whataboutism", einem kommunkatorischen Missgriff.
Zudem steht es jedem in der Schweiz Steuern zahlenden Menschen frei, die Schweizer Staatsbürgerschaft unter Beachtung der demokratisch beschlossenen Regularien zu erwerben und dann die bürgerlichen Rechte auszuüben. Ein bisschen Anstrengung mag es kosten, sollte aber auch vorausgesetzt werden können.
Ebenso ist die bisherige Regelung des Stimm- und Walrechts für Auslandschweizer*innen demokratisch beschlossen worden. Also ist es aktuell einfach so, ob es allen passt oder nicht. Es steht Ihnen ja frei, dieses Recht ja nicht zu beanspruchen.
Gerne beantworte ich als Auslandschweizer Ihre Frage.
1. Ich wurde von meinem damaligen Arbeitgeber, eine bekannte Schweizer Firma, ins Ausland geschickt, wo ich für die Firma im Ausland eine Filiale aufbaute, Geschäfte tätigte, und über Jahre Millionen CHF an Gewinn in die Schweiz zurücktransferierte, auf denen die Firma Steuern bezahlte, und somit zum Wohl der Schweizer Allgemeinheit beitrug.
2. Uber die freiwillige AHV und PK, habe ich Jahrzehnte lang Prämien an die Schweizer Sozialversicherungen und Pensionskasse einbezahlt.
3. Heute als Rentner, immer noch im Ausland, zahle ich ebenfalls Steuern in der Schweiz z.B. Verrechnungsteuer und Liegenschaftssteuern.
Konnte leider nicht teilnehmen, da ich auf den kanarischen Inseln, obwohl durch Basel Stadt via E-Voting, meine Unterlagen erst heute am 20. Juni bekommen habe
Ich bin in St. Gallen gemeldet und habe abgestimmt. Sobald ein Kanton das E-Voting für die im Ausland lebenden Landsleute einführt, steigt auch die Wahlbeteiligung. Das gilt nicht nur für ferne Länder! Ein Faktor ist die Zeit: Der Abstimmungsvorgang am PC dauert wenige Minuten. Wenn ich den Brief per Post schicke, muss ich mit dem (extra) Weg zur Post mehr als eine Stunde rechnen PLUS das inzwischen teure Briefporto! Gerade junge Leute tun sich das nicht mehr an: Was nicht am Handy/Mobilphone oder Laptop erledigt werden kann, wird nicht gemacht. Also unbedingt weitermachen mit dem e-Voting!
Vielen Dank! Hoffentlich bleibt es bei e-voting! Problemlos, unkompliziert! Und dank den vielen Sicherheit Codes gut kontrolliert! Danke für die Möglichkeit!
Ja, habe ich. Habe aus "Protest" nach dem Einstellen der ersten Version und dem darausfolgenden Bundeskuppelaffentanz bewusst auf eine briefliche Stimm- und Wahlteilnahme verzichtet.
Ich habe meine Stimmen zurückgeschickt, die am 12.06.23 in Chiangmai Nordthailand angekommen sind.
Ich habe mich in den letzten Jahren immer wieder gefragt, ob ich die Wahl nicht doch noch gewinnen kann, wenn ich mich für die Wahl entscheide, aber ich habe mich geirrt. DIE KOSTEN DER SENDUNG 1320 Baths zweite Abstimmung der gleiche Tarif im Mai. Bei diesem Tarif halten sich viele aus der fünften Schweiz zurück, um abzustimmen.DANKE GENF. A.MARTINOLI
J'ai retourne mes votes arrives le 12.06.23 a Chiangmai nord Thailande
TROP TARDIF GENEVE mon canton si dynamique et toujours en 1ere ligne en ce qui concerne les nouveautes ,s"est tire une balle dans le pied en ne prenant pas la ligne du web de la poste...Comme certains autres cantons. LE COUT de l'envoi 1320 baths second vote meme tarif au mois de mai. A ce tarif beaucoup de la 5eme Suisse se gardent de voter.MERCI GENEVE. A.MARTINOLI
Ja ich habe von Thailand/Süden mitgemacht und bin dann sehr positiv und auch schnell fertig geworden. Es wäre ein super Erfolg und wichtiger Schritt für die Zukunft wenn es dabei bleiben wird. Vielen Dank für diese Initiative.
Leider Nein,
Die Stimmunterlagen kommen so spät an, das ich das Papier als Einkaufsliste benutzten kann. Dazu kommt, dass wir seit ca 5 Jahren keine Post mehr haben .....Und mein letzter Aufenthaltskanton hat soweit ich weiss noch keine E-Voting. Also abwarten was kommt.
Nein. Ich nehme nicht an allen Umfragen teil, die sich auf die Zukunft beziehen, weil ich alt bin und kein Recht habe, die Zukunft junger Menschen zu wählen, und ich lebe meine gewählte Zukunft.
لا . كل الاقتراعات التي تتعلق بالمستقبل لا اشارك بها كوني طاعنا بالسن ولا حق لي باختيار شكل مستقبل الشباب وانا اعيش مستقبلي الذي اخترته .
Wir warten geduldig darauf, dass es auch in Indonesien klappt. Normalerweise kommen die Stimmzettel so spät an, dass keine Zeit mehr bleibt, die Stimme abzugeben. Ich freue mich darauf, endlich wählen zu können.
waiting patiently that it will work from Indonesia too. Usually the voting papers reach so late that there is no time to return the vote. Looking forward to finally vote .
Ich habe heute die Unterlagen für die Wahl am 18. Juni erhalten. Zu spät, um sie zurückzuschicken.
Today received the papers for the 18th June vote. Too late to return them.
ENDLICH WIEDER, HALLELUJA. Absolut problemlos, gut erklärt, gefühlt 2 Minuten gebraucht (gut, in Realität mögens 5 gewesen sein😉). Sicherheitslevel subjektiv sehr hoch, mehrerstufiges Verfahren. Hoffentlich bleibt es erhalten bzw. wird auf alle Kantone ausgebaut. Erhöht resp. reaktiviert die Bindung zu und das Interesse an der Heimat enorm.
Vielen Dank für Ihren wertvollen Beitrag. In Ihrem letzten Satz schreiben Sie: "reaktiviert die Bindung an der Heimat enorm". Heisst es, dass Sie vor diesen neuen Tests das Interesse an den Abstimmungen verloren hatten und nicht mehr abgestimmt haben?
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